Marvell ist den Anwendern von AMD-Computer vorwiegend als Hersteller von Gigabit-Ethernet Controllern bekannt. Diese Chips befinden sich auf vielen halbwegs aktuellen Mainboards für Athlon 64 und Sempron, wenn der Chipsatz selbst noch nicht Gigabit fähig ist (z.B. VIA K8T800). Offenbar war das Geschäft in diese Phase sehr lukrativ, denn Marvell gab heute eine definitive Vereinbarung zur Übernahme des Drucker-Halbleitergeschäfts von Avago Technologies bekannt.
Mit 6.500 Mitarbeitern und Nettoeinnahmen in Höhe von USD 1,8 Mrd. im Geschäftsjahr 2005 ist Avago Technologies das weltweit grösste, im Privatbesitz befindliche Halbleiterunternehmen. Avago liefert eine umfangreiche Palette an Analog-, Mixed-Signal- und Optoelektronik-Komponenten und Subsystemen an über 40.000 Kunden weltweit. Die Printer ASICs-Geschäftseinheit von Avago ist Lieferant von System-on-Chip- und Systemlevel-Lösungen für Inkjet- und Laserjet-Druckersysteme. Auch als Hersteller von Printservern dürfte das Unternehmen vielen Anwendern ein Begriff sein.
Entsprechend den Bedingungen der definitiven Vereinbarung wird Marvell bei Vertragsabschluss einen Barbetrag in Höhe von USD 240 Mio. zahlen. Der Abschluss der Übernahme wird innerhalb von sechzig Tagen nach Einholung der behördlichen Genehmigungen und Erfüllung anderer gängiger Abschlussbedingungen erwartet. Des Weiteren wird Marvell entsprechend der definitiven Vereinbarung bei Erfüllung bestimmter Meilensteine möglicherweise zusätzlich einen Betrag in Höhe von USD 35 Mio. zahlen. Bei Abschluss wird Marvell möglicherweise eine einmalige Gebühr für erworbene laufende Forschungs- und Entwicklungskosten verzeichnen. Die Höhe dieser Gebühr, sollte sie anfallen, wurde noch nicht festgelegt. Es wird erwartet, dass die Transaktion auf einer Pro-forma-Basis abzüglich Amortisierung und Abschreibung übernommener immatrieller Werte und aktienbasierter Kompensation einen Zuwachs der Erlöse pro Aktie von Marvell darstellen wird.
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