Nachdem Microsoft schon oftmals wegen dem Betriebssystem "Windows" und der daran gebundene Software im Streit mit der EU stand, fährt die Europäische Kommission nun härtere Geschütze auf und droht mit einem europaweiten Verkaufsverbot für das vorraussichtlich im ersten Quartal 2007 erscheinende Betriebssystem "Windows Vista".
Dies berichtete jedenfalls die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes gegenüber dem Wall Street Jorunal und betonte nochmals, dass, wenn Microsoft Windows Vista nicht im Einklang mit dem europäischen Wettbewerbsrecht gestaltet, ein striktes Verkaufsverbot folgt. Dies habe sie auch schon schriftlich dem Microsoft Chef Steve Ballmer mitgeteilt. Die relativ harte vorgehensweise der EU ist jedoch alles andere als überraschend, da eigentlich schon seit der Einführung von Microsofts aktuellem Betriebssystem, Windows XP "Whistler", ein ewiger Streit zwischen der EU und Microsoft herrscht.
Microsoft selber hat noch keine Stellungnahme zu dieser Drohung heraus gegeben und in einem Gespräch mit dem Wall Street Journal dementierte Microsoft Sprecher, Tom Brookes, sogar die Existenz eines solchen Briefes bei Microsoft.
Wie auch bei Microsofts Windows XP sind die Bedenken der Europäischen Kommission sehr leicht nachzuvollziehen und zu erklären. So ist einer der Hauptpunkte der Internet Explorer 7, der, wie auch beispielsweise Firefox und Opera, ein spezielles Suchfeld mitbringen wird, mit dem es möglich sein soll, in vordefinierten Suchmaschinen nach Begriffen zu suchen. Microsoft betonte jedoch schon, dass sich die hier voreingestellte Suchmaschinen ohne weitere Probleme ändern lassen. Weiterhin befürchtet die EU, aufgrund einiger Hinweise von IBM, Sun und Oracle, dass die schon angekündigte Digital-Rights-Management-Software (kurz DRM), mit der es möglich sein soll verschiedene Dokumente und Dateien zu sichern, so dass Sie nur noch vom Ersteller bearbeitet werden kann, Microsoft zu einer Art Monopol in diesem Gebiet verhilft. Dies ist wiederum dadurch zu begründen, dass man solche Dokumente nur mit der Microsoft Software (zum Beispiel Microsoft Word) erstellen oder bearbeiten kann. Weiterhin äußerte sich Symantec sehr besorgt über die Pläne von Microsoft, den Windows Defender in Vista zu integrieren. Microsoft zeigte sich jedoch in diesem Punkt unbeeindruckt und liess mitteilen, dass die Software nur dazu dienen soll Spyware vom PC fern zu halten oder zu entfernen.
Inwiefern die EU nun gegen Microsofts Reaktionen vorgehen wird und ob es eine Untersuchung gegen Windows Vista geben wird ist im Moment noch nicht klar, liegt jedoch sehr nah.
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