Bereits bei Markteinführung erntete NVIDIA einiges an Kritik in Bezug auf die Leistungsaufnahme der ansonsten in vielerlei Hinsicht überzeugenden GeForce 8800 Serie. Ebenso sorgten die im Vorfeld des AMD/ATI R600 Launches kursierenden Gerüchte um neue Rekordmarken beim Stromverbrauch für viel Wirbel und negative Schlagzeilen.
Betrachtet man die Performance-Steigerungen von Generation zu Generation, so wird es sicherlich immer Anwender geben, die Highend-Grafikkarten zumindest unter Last eine entsprechende Leistungsaufnahme zugestehen. Mit Unverständnis und bedächtigem Kopfschütteln muss man allerdings reagieren, wenn derartige Grafikkarten idle, also beim Nichtstun, soviel Strom verbrauchen wie z.b. ein kompletter Stromspar-PC unter Last.
Wie wir aktuell berichtet haben, verschiebt AMD den R600 Launch offenbar in den Mai. Dann allerdings sollen der R600 und seine Ableger gleich in einem 65nm Prozess gefertigt sein, so dass die Leistungsaufnahme gegenüber den im Internet kursierenden 80nm Werten um bis zu ein Drittel reduziert werden könnten.
Auch NVIDIA scheint nun Handlungsbedarf zu sehen. So äußerte sich der Central European Product PR Manager von NVIDIA, Jens Neuschäfer, gegenüber ComputerBase, dass man mit einem zukünftigen Treiber der Leerlauf-Leistungsaufnahme zu Leibe rücken werde. Neben einer deutlicheren Takt- und Spannungsreduzierung sollen zudem die Shadercluster (die ALUs, TMUs, TAUs und ein Großteil des Caches beinhalten) deaktiviert werden. Wann allerdings dieses Vorhaben mit einem neuen Treiber umgesetzt werden soll, lässt NVIDIA derzeit noch offen.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund aktueller Klimadiskussionen kann man nur hoffen, dass die aktuelle (bzw. im Falle von AMD zu erwartete) Grafikkarten-Generation den Höhepunkt beim Ausufern der Leistungsaufnahme markiert und die Grafikkarten-Hersteller endlich dem immer vordringlicher werdenden Kurs hin zu effizienten und stromsparenden Produkten folgen werden.
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