So mancher, der seit dem heutigen europaweiten Verkaufsstart der PlayStation 3 ein Exemplar sein Eigen nennt, scheint darauf den jüngst vorgestellten Folding@Home-Client laufen zu lassen. Innerhalb eines Tages hat sich die Rechenkapazität des Projekts mehr als verdoppelt. Lag man gestern noch ein gutes Stück hinter dem Anführer der aktuellen Top500-Liste (IBM BlueGene/L, 280,6 TFLOPS), ist man nun mit 616 TFLOPS mehr als doppelt so schnell. Auch die BOINC-Plattform wurde überholt: Alle BOINC-Projekte zusammen erreichen ca. 539 TFLOPS.
Diese Zahlen erscheinen umso imposanter, wenn man berücksichtigt, dass das Folding@Home-Projekt bei der Ermittlung der Geschwindigkeit ziemlich konservativ vorgeht und einige komplexere Operationen wie das Ziehen einer Quadratwurzel als eine einzelne Operation zählt statt wie üblich als 10-20 Operationen.
Die Rechenkapazität von Folding@Home setzt sich aus den verschiedenen Clients wie folgt zusammen:
Client
TFLOPS
Aktive CPUs
GFLOPS pro CPU
Windows
151
159.198
0,95
Mac OS X/PowerPC
7
8.716
0,80
Mac OS X/Intel
8
2.716
2,95
Linux
42
24.971
1,68
GPU
41
700
58,57
PlayStation 3
367
14.971
24,51
Gesamt
616
211.272
2,92
Wie man sieht, sind die Spielkonsolen zahlenmäßig zwar nur dritte Kraft, stellen aber den Löwenanteil der Kapazität. Bei der Leistung pro Gerät werden sie allerdings von den Grafikkarten deutlich geschlagen. Die Pro-Gerät-Leistung der anderen Clients erscheint geradezu gering.
Sollte der Aufwärtstrend anhalten, dürfte schon sehr bald das Ziel der Folding@Home Petaflop Initiative erreicht werden, welche den Ausbau der Rechenkapazität für das Folding@Home-Projekt auf 1-10 PFLOPS anstrebt. Der Erforschung von Proteinfaltungen und damit verbundener Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer sollten sich damit neue Möglichkeiten eröffnen.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...