In Form eines Artikel hat man sich bei den Kollegen von DailyTech dem Thema der Bestechung im Netz beschäftigt und ist dabei zu interessanten Erkenntnissen gekommen.
Aus den ungefähr 150 über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus bekannten, englischsprachigen Webseiten wurden die 35 größten ausgewählt und auf verschiedene Bestechungsmöglichkeiten hin getestet. Es wurde die Bereitschaft zu folgenden Punkten überprüft:
Verkauf von Werbeplätzen für besondere Berichterstattung
Verkauf von Werbeplätzen für die Vergaben von Awards / Auszeichnungen
Bargeld oder weiterverkauffähige Hardware für Virales Marketing (Wikipedia)
Mit 23 lehnten knapp 2/3 der befragten Webseiten, zu denen auch DailyTech selber gehört, jede Einflussnahme auf die redaktionelle Arbeit ab, während von den verbleibenden sieben nicht so standhaft waren (über die restlichen fünf geht nichts aus dem Artikel hervor). Um aber dennoch die Lanze für die Webseiten zu brechen - keine dieser wollte sich bei der Vergabe von Awards durch finanzielle Zuwendungen beeinflussen lassen.
Die sieben "schwarzen Schafe" liegen innerhalb der genannten 35 sowohl alters- als auch größenmäßig in der Mitte, sie sind zwischen drei und acht Jahren alt, also weder die ganz neuen noch die ganz alten Seiten, und weder die größten noch die kleinsten sind sind involviert. Regional unterscheidet es sich dagegen kaum, wobei gerade hier auf Grund der geringen Testanzahl eigentlich keine statistisch verwertbaren Schlüsse zu ziehen sind.
Hier kurzer Ausschnitt aus einem Gespräch von Gabriel Ikram, einem DailyTech-Mitarbeiter, der sich als Vetreter eines Mainboard-Herstellers ausgibt mit einem Verantwortlichen einer nicht genannten Webseite:
Ikram: "We'd be willing to pay a little more for ads if you can get us some articles on ******" ******: "Ok, I can help arrange that." … Ikram: "If we could spend a little more money [on ads] could you get us maybe a couple more articles?" ******: "Yeah, that's fine, that's fine."
Noch ein kurzer Auszug aus einer sehr aufschlussreichen Email die an den angeblichen Vertreter zurückkam:
"Also let me know about the $1,500-$3,000 per site as that money does go a long way for us! We'd be more than happy to give you 2 to 3 months of advertising and the review in exchange for that!"
Als kurzes Fazit lässt sich also ziehen, dass die Einflussnahme auf die redaktionelle Arbeit gerade bei großen, bekannten Webseiten eher unüblich ist, und dass man für die Zukunft hoffen kann, dass sich hoffentlich solche Geschäftstaktiken der Hersteller als auch der betroffenen Webseiten von selber erübrigen. Gerade in Zeiten, in denen es eine Vielzahl von Reviews verschiedener Webseiten gibt, kann eine Manipulation fast vollständig ausgeschlossen werden, da sie in kurzer Zeit als eine solche enttarnt würde.
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