Nach dem schlechten ersten Quartal und Gerüchten zu Verschiebungen bei den neuen Barcelona Prozessoren kommen in den letzten Tagen auch Spekulationen zu einer eventuellen Auslagerung der gesamten Halbleiterproduktion.
Aktuell besitzt AMD zwei Fabriken für aktuelle Fertigungsverfahren, die Fab36, aus der die aktuellen 65nm-Prozessoren stammen und die Fab30, die derzeit zur Fab38 umgebaut wird. Außerdem hat man einen Vertrag mit dem Auftragsfertiger Chartered, der auch Prozessoren für AMD herstellt. Die ATI-Grafiksparte lässt derzeit alle Grafikchips und Chipsätze von den Auftragsfertigern TSMC und UMC fertigen.
Nach Einschätzungen von Analysten der Citigroup soll AMD in den nächsten Jahren jedoch weite Teile der eigenen Fertigung auslagern und sich auf das Chip-Design konzentrieren. Da Intel und AMD jedoch ein Cross-License-Agreement zum gegenseitigen Patentaustausch besitzen, indem jedoch die Möglichkeit der Fremdfertigung nur in sehr geringem Maße erlaubt ist, ist eine großteilige oder komplette Auslagerung der Fertigung jedoch nicht denkbar. Realistischer sind jedoch die Einschätzungen, AMD suche einen Partner für die neue Fab, die im Luther Forest Technologiepark im US-Bundesstaat New York entstehen soll. AMDs Pressesprecher Travis Bullard kommentierte dies mit:
"It's certainly an option we're considering"
Aufgrund der finanziell sehr angespannten Situation von AMD wäre dies durchaus ein sinnvoller Schachzug, da die 1,2 Milliarden US-Dollar Subventionen des Bundesstaates an einen festen Zeitplan gekoppelt sind. AMD hatte im letzten Quartal über eine halbe Milliarde US-Dollar Verluste gemacht, was einen schnellen Alleingang bei der 3,2 Milliarden-US-Dollar-Investition schwierig macht.
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