Die Deutsche Messe AG hat gestern das neue Konzept für die CeBIT 2008 vorgestellt, die im nächsten Jahr von Dienstag (04.03.) bis Sonntag (09.03.) und damit nur noch 6 Tage stattfinden wird.
Angestrebt wird eine Bündelung der Interessenschwerpunkte und eine Anwendungsorientierung, die Konsequenz daraus ist die neue CeBIT-Struktur mit ihren 3 Säulen Business Solutions, Public Sector Solutions und Home & Mobile Solutions auf der Basis von Technology & Infrastructure.
Ein neues Konzept musste her, das scheint den CeBIT-Verantwortlichen der Heilsbringer für die Zukunft zu sein. Das ist nicht verwunderlich, hörten wir doch dieses Jahr so viele Klagen von den Ausstellern wie nie zuvor. Kritikpunkte waren dabei vor allem die schlechte Organisation und nicht funktionierende und zu teure Infrastrukturen, wie zum Beispiel eine WLAN-Anbindung.
Blickt man auf andere aufstrebende Messen in Asien, bei denen viele Leistungen kostenlos sind bzw. in den Kosten des Messestandes enthalten sind, so scheint die Deutsche Messe AG die Probleme nicht unbedingt erkannt zu haben.
Ihr einziges Mantra scheint dabei zu sein, so viele Besucher wie möglich in die Statistik zu drücken, um die Zahlen gut aussehen zu lassen. Bereits im diesen Jahr wurden zu zehntausenden verbilligte Tickets unter die Aussteller geschmissen und waren bei Umfragen im Internet Gratistickets als Dankeschön ausgelobt. Erfolgsmeldungen über zufriedenstellende Besucherzahlen sind da kein Wunder, obwohl in den ersten beiden Tagen die Messehallen so leer wie nie waren.
Für 2008 sieht folglich der Punkt "Neue Serviceleistungen für Aussteller" vor allem folgende Verbesserung vor:
"So wird allen ausstellenden Unternehmen erstmals ein preisgünstiges, von der Standgröße abhängiges Kontingent an Fachbesucher-Tickets zur Verfügung gestellt, über das Kunden direkt zum Messebesuch eingeladen werden können."
Ein weiteres großes Problem unserer Meinung nach ist die Tatsache, dass die CeBIT sich weiterhin als die Krönung der IT-Messen sieht (weltweit bedeutendste und internationalste Business-Plattform), während Neuheiten und interessante Produkte zunehmend im Rahmen der CES und Computex vorgestellt werden. Nach unseren Informationen überdenken einige Hersteller bereits ihre Anwesenheit bzw. die Größe ihrer Präsenz auf der Messe.
Kritikpunkt der CeBIT bleibt aber auch weiterhin der Umgang mit den Online-Medien, deren Akkreditierungen dieses Jahr wieder einmal nach unten gedrückt wurden. Selbst große Webseiten sollen teilweise nur eine Akkreditierung bekommen haben, da nun unbedingte Voraussetzung eine Mitgliedschaft in einem Journalistenverband ist. An dieser Stelle zeigte sich die CeBIT so unflexibel wie noch nie.
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