Linux-Erfinder Linus Torvalds hat heute die Version 2.6.22 seines Betriebssystems veröffentlicht. Die Änderungen fallen mit mehr als einer halben Million neuer oder geänderter Codezeilen sehr üppig aus.
Die wichtigste Änderung dürfte der neue WLAN-Stack Mac80211 sein, welcher die Entwicklung von WLAN-Treibern deutlich vereinfachen soll. Auch ein neuer FireWire-Stack namens Juju wurde integriert. Er beseitigt einige Limitierungen des alten Stacks und soll diesen langfristig ersetzen. Mit Blackfin unterstützt Linux nun eine gänzlich neue Prozessorarchitektur. Blackfin-CPUs werden im Embedded-Bereich eingesetzt. Aufschiebbare Timer, welche erst abgearbeitet werden wenn die CPU aus dem Schlafmodus erwacht, statt sie selbst aufzuwecken, sorgen für einen geringeren Stromverbrauch. Für die nächste Kernel-Version sind weitere den Stromverbrauch senkende Änderungen vorgesehen. In einer der nächsten Releases soll der neue Scheduler CFS (Completely Fair Scheduler) Einzug halten. Einige in CFS angewandte Ideen wurden im Kernel 2.6.22 auch in den bestehenden Scheduler implementiert. Die Virtualisierungslösung KVM wurde beschleunigt und unterstützt nun die 32-Bit-Version von Windows Vista als Gast. Natürlich wurden auch wieder viele Treiber aktualisiert bzw. hinzugefügt. So wurde der ALSA-Treiber auf Version 1.0.14 aktualisiert. Neu hinzugekommen sind u. a. Treiber für die SB700-Southbridge von AMD sowie den Libertas-WLAN-Chip von Marvell, welcher im OLPC-Laptop eingesetzt wird. OLPC steht für One Laptop Per Child und ist eine Initiative mit dem Ziel, Schülern besonders aus Entwicklungs- und Schwellenländern zu sehr niedrigen Kosten von ca. 100$ (bzw. ab 2009 50$) einen Laptop zur Verfügung zu stellen. Die Unterstützung für die Playstation 3 wurde weiter verbessert.
Einen guten Überblick über alle Änderungen bietet heise open.
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