Das BIOS war in den letzten 27 Jahren aus einem x86-PC nicht wegzudenken. Es handelt sich dabei um eine Firmware, die eine Schicht unterhalb des Betriebssystems liegt und die Hardware beim Einschalten so weit vorkonfiguriert, dass ein Booten des Betriebssystems überhaupt erst möglich ist. Seit den ersten Tagen des Personalcomputers haben verschiedene Prozessorgenerationen und Betriebssysteme einander abgelöst. 32-Bit Systeme haben 16-Bit Systeme verdrängt, 64-Bit Systeme lösten die 32-Bitter ab, grafische Oberflächen übernahmen die Vorherrschaft gegenüber den Commandozeilen-Consolen und die Rechenleistung hat sich seit den Anfangstagen des PC ver-X-facht. Kaum verändert hat sich hingegen das BIOS, das den Anwender noch immer mit kryptischen Text-Bildschirmen, langen Startzeiten und unkomfortabler Benutzerführung durch einen Wald an für Laien kaum verständlichen Optionen nervt.
Seit Jahren ist geplant den Methusalem endlich in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken, denn der designierte Nachfolger namens EFI (Extensible Firmware Interface) steht schon ewig in den Startlöchern. Am Widerstand einiger Hersteller ist die Einführung jedoch bisher gescheitert. Dabei bietet EFI bzw. UEFI (Unified EFI), wie die aktuelle Version und das Forum heißt, in dem Hersteller wie AMD, Intel, Microsoft und einige andere an einem Tisch sitzen, etliche Vorteile. Zum einen bietet es bereits im Prä-OS Stadium eine grafische Oberfläche und eingebettete Netzwerkunterstützung, sodass sich z.B. EFI-Server oder Kunden-PCs nicht erst via Betriebssystem fernwarten lassen, sondern bereits auf Firmware-Ebene. Der Hardware-Support muss den PC-Laien damit nicht mehr per Telefon ins BIOS dirigieren oder gar jemanden hinschicken, sondern kann den PC per Remote umkonfigurieren. Zudem ist es möglich, Treiber bereits in die Firmware zu integrieren oder auf Firmware-Ebene Anwendungen auszuführen. Für ältere Betriebssysteme kann eine klassische BIOS-Umgebung emuliert werden.
Nach jahrelangem Zögern scheint es im PC-Bereich nun loszugehen mit EFI. So will MSI laut HKEPC bereits im Februar mit dem Intel-Mainboard MSI P35 Neo3 das Ende des BIOS einläuten und zum ersten Mal für Endkunden mit UEFI bestücken. Als Hersteller ist offenbar AMI vorgesehen, den man als BIOS-Hersteller vieler Mainboards bereits kennt. Ob der Übergang in der Praxis dann tatsächlich so reibungslos ablaufen wird, muss sich zeigen. Danke nebula für den Hinweis
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