Die Prozessoren von VIA, ehemals hervorgegangen aus der Übernahme-Masse des CPU-Herstellers Cyrix, fristen nun schon seit Jahren ein Schattendasein hinter Intel und AMD. Die Tatsache, dass VIA mit seinen CPUs überhaupt so lange überleben könnte, während in der Vergangenheit etliche Kandidaten im Wettrennen um die schnellste CPU das Handtuch werfen mussten, liegt vermutlich darin begründet, dass VIA sich nicht mit Intel und AMD "anlegt", sondern stattdessen eine eigene kleine Nische mit äußerst stromsparenden und kompakten Systemen besetzt, in der sie als x86-kompatibler Anbieter praktisch Monopolist sind. Doch stromsparende Lösungen hin oder her: in Sachen Performance hinkten die VIA-CPUs den AMD- und Intel-CPUs in letzter Zeit immer weiter hinterher und da auch die x86-Software immer leistungshungriger wird, musste VIA etwas tun.
VIAs Richard Brown mit dem neuen Isaiah
So haben die Taiwanesen heute ihre neue CPU-Architektur namens Isaiah vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen in 65 nm Strukturen hergestellten x86-Prozessor, der x86-64 (aka AMD64, aka EM64T, aka Intel 64, aka x64), Speculative- und Out-of-Order Execution beherrscht und zudem superskalar arbeitet. Er besitzt 2x 64 KB L1-Cache, 1 MB L2-Cache und kann von 800 MHz bis 1333 MHz Frontside-Bus Takt mit der Infrastruktur verbunden werden. Der Kerntakt kann bis zu 2 GHz betragen. Trotzdem soll die CPU stromsparend und kompakt genug sein, um sie weiterhin in allen Bereichen vom Desktop-PC über Home Media Center bis hin zu ultra-dünnen und leichten Notebooks und Sub-Notebooks einsetzen zu können.
VIA Isaiah im Die-Schnitt
Besonders stolz ist VIA auf die neue Fließkomma-Einheit, ein Bereich, in dem die VIA-Prozessoren bisher ihre deutlichste Schwäche hatten. Ein Auszug aus der Pressemitteilung:
Im Bezug auf weitere verbesserte Rechenleistung im Bereich Multimedia, integriert die VIA Isaiah Architektur die weltweit schnellste x86 Fließkomma-Einheit (FPU) mit der Fähigkeit vier Fließkomma-Additionen und –Multiplikationen pro Takt auszuführen. Außerdem minimiert ein neuer Algorithmus die Latenzzeiten. Unterstützung für den neuen SSE Befehlssatz und ein 128-Bit breiter Integer-Datenkanal erhöhen die Multimedia-Rechenleistung zusätzlich.
Die neue VIA-CPU ist pinkompatibel zu ihrem Vorgänger C7 und kann - sofern der Mainboard-Hersteller ein BIOS-Update zur Verfügung stellt - durch simplen CPU-Tausch nachgerüstet werden.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
