Über die aktuelle AMD Southbridge SB700 der neuen AMD Chipsätze haben wir in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtet. Da sich ein kleiner Bug in die SB700 geschlichten hatte, der einen externen Taktgeber notwendig macht, sollte bald darauf eine neue Version namens SB710 nachgeschoben werden. Zeitgleich dazu sollte auch eine neue Version 3.0 des AMD Overdrive Tool (AOD) zum Tweaken und Übertakten von AMD Prozessoren auf AMD-Plattformen erscheinen.
Doch von der SB710 ist nach wie vor nichts zu sehen. Stattdessen ist auf Fudzilla eine Meldung zu lesen, wonach die abermals neue SB750 (mit Raid-5 Support) zudem eine Art "Geheimwaffe" für Übertakter darstellen soll. Demnach sei es bei einer Demo der neuen SB750 zusammen mit AOD 3.0 möglich gewesen, einen Phenom-Prozessor auf 3,2 GHz zu übertakten, der zuvor leidlich auf 3,0 GHz zu bekommen war.
So weit, so ungewöhnlich. Diese Meldung darf mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet werden. Zum einen ist die Southbridge eines Chipsatzes weit weg von der CPU, hat mit dessen Ansteuerung und Verwaltung nicht viel zu tun. Die Southbridge kümmert sich um Festplatten-Schnittstellen, um USB, um I/O im Allgemeinen. Insofern ist die Aussage, die SB750 sei möglicherweise eine Geheimwaffe beim übertakten, primär definitiv falsch.
Da AMD die neue Version 3.0 des AOD aber offenbar an das Vorhandensein der SB750 gekoppelt hat, mag die SB750 indirekt insofern eine Geheimwaffe sein, da sie die Ausführung der AOD 3.0 überhaupt erst gestattet. Doch wie kann eine Software für bessere Übertaktungsergebnisse sorgen? Darüber können wir momentan auch nur spekulieren. Tatsache ist, dass mit der Software die MSR-Register des Prozessors manipuliert werden. Möglicherweise setzt die Software einige interne Timings auf "slow", damit lässt sich die CPU möglicherweise ein Stück weiter übertakten, sofern Timing-/Speedpath-Probleme die Grenze darstellten. Man kennt diese Vorgehensweise von Sockel A Boards, wo manche Hersteller beim Übertakten über den Frontside-Bus ab einer gewissen Taktschwelle einfach eigenmächtig im Hintergrund die Speichertimings, die Frontside-Bus Timings ("ROMSIP"/ "S2K-Timings") etc. entschärft haben, um höhere Übertaktungserfolge zu erzielen. Dass unter dem Strich durch die langsamen Timings weniger Leistung zu Buche stand, störte nur die versierten Anwender. Der Rest freute sich über vermeintlich gute OC-Erfolge.
Ob das AOD 3.0 hier zu ähnlichen Tricks greift, können wir wie gesagt noch nicht verifizieren, da das Tool noch niemand genauer unter die Lupe nehmen konnte. "Verdächtig" klingen die vollmundigen Versprechen jedoch allemal. Wir halten Euch auf dem Laufenden... Danke neax für den Hinweis.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
