Ganz im Zeichen der Web 2.0 Buzzwords spricht man von "social dimension" und "consumer experience", widerspricht jedoch der Behauptung, man würde lediglich ein weiteres soziales Netzwerk aufbauen wollen - im Gegensatz zu anderen, herkömmlichen sozialen Netzwerken plant man bei Yahoo die soziale Vernetzung sämtlicher gegenwärtiger Yahoo-Existenz: "We are building social into everything we do."
Laut CTO Ari Balogh geht man von rund 10 Milliarden potenzieller sozialer Verbindungen zwischen den rund 500 Millionen allmonatlichen Benutzerzugriffen aus. Dabei wird vor kaum einer Form des virtuellen Exhibitionismus Halt gemacht - E-Mails, IM-Kontaktlisten, Adressbücher und noch mehr ließen sich als potenziell austauschwürdige Gebrauchsgegenstände ausmachen. Hauptaugenmerk liegt zunächst auf der Zusammenführung sämtlicher persönlicher und personenbezogener Daten an einer zentralen Stelle, um die (Achtung, Buzzword!) "fragmented user experience" durch eine zentralisierte Verwaltung und Übersicht zu ersetzen (Achtung, Spekulation: entspricht das dann einer defragmented user experience?). Die Privatsphäre eines jeden Einzelnen hat laut Yahoo bei der Umstellung höchste Priorität.
Unbeachtet bleiben Kritikpunkte der zentralen Datensammlung, die von Yahoo vorerst geflissentlich übersehen werden, um der neuen Strategie keinen Bremsklotz vor die Füße zu werfen. Ob und wie sich dieser Schritt auf die Konkurrenz auswirken wird bleibt abzuwarten, die Umstellung soll im Laufe eines Jahres erfolgen und bis Mitte 2009 abgeschlossen sein. Eventuell erleben wir noch dieses Jahrzehnt die Einführung von MyMSN und MsnVZ.
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