Bereits im März hatte Microsoft nach der Veröffentlichung des Service-Pack 1 von Windows Vista einen kostenlosen Support für Kunden eingerichtet, die Probleme hatten mit ihrem System (wir berichteten). Normalerweise steht kostenloser Support direkt von Microsoft nur den Kunden zu, die eine teure Retailversion von Windows im Laden (also inklusive Retailverpackung und Handbuch) erworben haben, nicht jedoch den Anwendern von Systembuilder-, OEM-, oder Recovery-Versionen. Für diese Kunden ist normalerweise der Händler der einzige Ansprechpartner bei Problemen.
Inzwischen hat Microsoft nun auch einen kostenlosen Support für Windows XP SP3 eingerichtet. Ursache dafür scheint ein Bug im Service-Pack 3 zu sein, der zu Problemen mit AMD-Computern führen kann. Zuerst die gute Nachricht für AMD-User: wer sein Betriebssystem auf dem AMD-Computer installiert hat, dürfte von dem Bug verschont bleiben. Das Problem betrifft anscheinend lediglich Systeme von OEMs, die per Image "installiert" wurden. Hersteller verwenden dafür in der Regel Serien übergreifend ein gemeinsames Image für viele verschiedene PCs, mit verschiedenen Chipsätzen und verschiedenen Prozessoren. In dieser Umgebung kann es laut Beschreibung eines Microsoft Technikers dazu kommen, dass der AMD-Computer nicht mehr bootet nach dem Update auf SP3, sondern sich in einer Endlosschleife beim Booten verheddert. Ein Fehler im Powermanagement führt zu einem Bluescreen, der wiederum dazu führt, dass das System rebootet, da bei XP die Option "Automatisch Neustarten" (bei Bluescreens) aktiviert ist. Ursache scheint zu sein, dass nach der SP3-Installation die Systemdatei intelppm auf dem AMD-System genutzt wird, was zu dem Absturz führt. Einfachster Workaround ist diese Datei nicht zu nutzen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Reparaturkonsole kann mit dem Befehl...
disable intelppm
...der Treiber abgeschaltet werden. Auch über den Abgesicherten Modus ist das Deaktivieren mit dem Befehl...
sc config intelppm start= disabled
...möglich.
Anscheinend betrifft das Problem vorwiegend Systeme von Hewlett-Packard, weswegen HP inzwischen auch eine Stellungnahme dazu veröffentlicht hat:
After installing the initial release of Service Pack 3 for Windows XP an error condition can occur. The Service Pack 3 update copies an Intel power management driver to the computer that was not on the computer before the update. During Windows startup, computers with AMD processors may experience a blue screen error that displays similar to the following: A problem has been detected and Windows has been shut down to prevent damage to your computer... Technical information: *** STOP: 0x0000007E (0xC0000005, 0xFC5CCAF3, 0xFC90F8C0, 0xFC90F5C0 SYSTEM_THREAD_EXCEPTION_NOT_HANDLED After the error quickly displays, the computer restarts and briefly displays the error again. The error cycle repeats continuously.
Auch eine ausführliche Anleitung zum Umgehen des Problems hat HP veröffentlicht. AMD selbst hat sich zu dem Problem bisher noch nicht offiziell geäußert. Da die Ursache nicht bei den AMD-Prozessoren zu suchen ist, sondern auf Seiten von Microsoft bzw. HP, ist damit aber auch nicht zwingend zu rechnen.
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