Auch wenn Solid State Disks aufgrund der nachwievor außerordentlich hohen Preise für den Massenmarkt aktuell nur wenig attraktiv sind, so dürfte die rasante Entwicklung dieser Technik auf Dauer dazu führen, dass SSDs klassischen Festplatten in immer mehr Einsatzgebieten den Rang ablaufen. Zwar können Festplatten nachwievor mit hoher Kapazität und einem sehr günstigen Preis pro Gigabyte punkten, die von Generation zu Generation erzielten Performance-Steigerungen wirken im Vergleich zu SSDs hingegen bescheiden.
Nachdem HDD-Branchenprimus Seagate Mitte April eine Patentklage gegen die SSD-Hersteller erhoben hat, um das Wachstum im SSD-Bereich auszubremsen, kündigt Seagate CEO Bill Watkins nun an, dass man ursprüngliche Erwägungen, selbst in den SSD-Markt einzusteigen, ab dem nächsten Jahr in die Tat umsetzen werde.
Ab 2009 wird Seagate SSDs anbieten, man will sich aber zunächst ausschließlich auf Produkte für den Unternehmseinsatz konzentrieren, da hier die Bereitschaft und die finanziellen Möglichkeiten am größten seien, für schnelle SSDs entsprechende Preise zu zahlen. Im Endkunden-Markt seien SSDs aufgrund der hohen Anschaffungskosten noch nicht wettbewerbsfähig.
Laut Watkins stellen SSDs aufgrund der Preissituation derzeit noch keine echte Konkurrenz zu Festplatten dar. Er rechne nicht damit, dass SSDs in den nächsten Jahren ein zu Festplatten vergleichbares Preisniveau erreichen werden. Auch Krishna Chander vom Marktforschungsinstitut iSuppli geht davon aus, dass dies noch mindestens drei bis vier Jahre dauern wird. Daher bleiben SSDs für den Consumer-Markt, der von Produkten mit hohen Kapazitäten und sehr günstigem Preis/GB-Verhältnis dominiert wird, vermutlich noch eine Weile uninterresant.
Auch wenn der Fokus derzeit eindeutig auf dem Festplatten-Segment liegt, so ist nicht auszuschließen, dass sich Seagate bei einer entsprechenden Preisentwicklung und Nachfrage langfristig mehr dem SSD-Markt zuwendet.
Ebenfalls im Jahr 2009 stehen Festplatten mit einer Kapazität von 2 Terabyte an. Zu einem genauen Termin oder gar Details zu möglichen Preisen äußerte sich Watkins nicht.
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