Bereits seit Monaten geistert es durch den Blätterwald: AMD plane seine beiden Fabriken in Dresden zu verkaufen bzw. in ein eigenes Unternehmen abzuspalten und seine Prozessoren künftig fremd fertigen zu lassen. Bis dato wurden diese Gerüchte stets dementiert.
Nun jedoch scheint es Gewissheit zu werden. AMD-CEO Dirk Meyer gab gestern gegenüber Fortune bekannt, dass ein Spin-Off der beiden Werke geplant sei. Dadurch soll die Last von den Schultern genommen werden "diese gigantischen Fabriken" finanzieren zu müssen. In Zukunft wäre AMD damit ein Chip-Hersteller ohne eigene Produktion. Bei den Grafik-Chips ist das ja bereits jetzt der Fall (ATI ließ ebenso wie NVIDIA seine GPUs schon immer bei Auftragsfertigern herstellen), nun wird das wohl auch die CPU-Produktion betreffen. In Zukunft müsste AMD nach dem "Pay-as-you-go-Modell" fertigen lassen.
AMD will durch den Verkauf der Werke offenbar dringend benötigtes Geld in die Kassen spülen. Die alten Anlagen der zur Fab38 umgebauten Fab30 wurden bereits nach Russland verscherbelt. Dass nun auch die kompletten Fabs folgen sollen, die teils mit erheblichen Subventionen des Landes Sachsen errichtet wurden, dürfte die 2800 in Dresden beschäftigten AMD-Mitarbeiter sowie die zahllosen Zulieferer erschrocken zusammen zucken lassen. AMD ist zwar nicht der einzige Hersteller im sächsischen Silicon Valley, aber dennoch eine bedeutende Stütze. Was genau mit den Werken geschehen wird - ob sie komplett verkauft werden (und an wen) oder nach einem Spin-Off gemeinsam mit einem Partner betrieben werden sollen - steht laut AMD noch nicht fest. Allerdings soll hier bis Ende des Jahres eine Entscheidung fallen.
Nach sieben Quartalen mit teils erheblichen Verlusten sollen so im Jahr 2009 wieder schwarze Zahlen erreicht werden.
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