Neben dem heute vorgestellten Fusion Gaming Tool hat AMD nun auch seine Fusion-Webseite freigeschaltet, auf der interessierte Besucher sich das neue Konzept erläutern lassen können.
Wie bereits mehrfach auf Planet 3DNow! berichtet folgt der Fusion dem Konzept des heterogenen Multi-Core Prozessors. Während alle aktuellen x86-Prozessoren (Core 2 Quad, Phenom) homogene Multi-Core Prozessoren sind, weil sie zwar viele, aber identische Kerne in sich tragen - nämlich x86-CPU Kerne - besitzt ein heterogener Multi-Core Prozessor unterschiedliche Kerne für unterschiedliche Aufgaben.
Ein Beispiel eines bereits existierenden heterogenen Multi-Core Konzepts ist IBMs Cell-Prozessor, wie er etwa in der PS3 zum Einsatz kommt. Dieser Prozessor trägt einen "normalen" Power-PC Kern für I/O, Verwaltung und zwecks Kompatibilität mit der Power-PC Software-Welt und zusätzlich 7 oder 8 SPEs, spezielle auf hohen Durchsatz optimierte Kerne, auf welche die mathematischen Funktionen ausgelagert werden können. Im Grunde ähnelt das Konzept dem des klassischen x87 Co-Prozessors aus der Zeit, als PC-Prozessoren noch keine mathematische Fließkomma-Einheit enthielten - allerdings auf einem höheren Niveau. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der IBM Super-Computer Roadrunner. Hier schieben normale AMD Opterons ihren Dienst, wobei jedem Opteron ein IBM Cell-Prozessor als Co-Prozessor angeflanscht wurde. Der Opteron für die Kompatibilität mit der x86-Welt, der Cell als Arbeitsbiene im Hintergrund.
Beim Fusion macht sich AMD nun zu Nutze, dass moderne Grafik-Prozessoren (GPUs) bereits wahre Rechenmonster sind mit dutzenden Shader-Prozessoren und mehreren hundert GFLOPS Leistung. Allerdings sind GPUs zu "dumm", um sie selbst als CPU einsetzen zu können (von der fehlenden x86-Kompatibilität abgesehen). Daher pflanzt AMD der CPU so eine GPU als Co-Prozessor ein. Konzepte wie dieses - GPGPU (General Purpose GPUs) - existieren bereits heute, indem moderne Grafikkarten wie ATIs X1800/1900/HD2000/3000 Reihe oder NVIDIAs Cuda-Grafikkarten (GeForce 8 aufwärts) über spezielle Programmierschnittstellen als Rechenhilfen genutzt werden. Populäres Beispiel: siehe Folding@Home, siehe GPUGrid.
Bei Fusion jedoch wandert diese GPU nun direkt auf die CPU. Wie das aussehen soll, zeigen die AMD Fusion Whitepaper. Gerechnet werden darf mit Fusion Ende 2009.
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