Früher waren so genannte Paperlaunches an der Tagesordnung. Produkte wurden offiziell vorgestellt und in Form von handverlesenen Samples an die Presse verteilt ohne dass sie vom Kunden in naher Zukunft käuflich zu erwerben gewesen wären. In letzter Zeit jedoch haben sich viele Hersteller - darunter auch AMD - auf die Fahnen geschrieben ein neues Produkt zum Zeitpunkt der offiziellen Markteinführung bereits verfügbar in den Läden zu haben. Siehe zum Beispiel den Phenom II Start vor einigen Wochen. Nachteil: man kann die Presse kaum noch mit neuen Produkten überraschen, da spätestens wenn die Teile in den Vertrieb gehen die Geheimhaltung nicht mehr zu gewährleisten ist. Das führt dann etwa zu Listungen der AM3-Prozessoren bei den Shops schon Wochen vor der offiziellen Vorstellung.
Dieses Mal jedoch könnte die Vorstellung der AM3-Prozessoren kommende Woche unfreiwillig zu einem Papierlaunch werden - zumindest wenn es nach dem chinesischen Newsdienst HKEPC geht. Demnach wirkten sich die zahlreichen Entlassungen, die AMD in den letzten Monaten in verschiedensten Firmenbereichen vorgenommen hat, negativ auf die Produktion der neuen Prozessoren aus. Dabei geht es wohl weniger um die Wafer-Fabs in Dresden, sondern laut Quelle vielmehr um die Endproduktion (Schneiden der Wafer, Montage des Die auf das Package, Endkontrolle, Verpackung) in Singapur. Dies soll zu Verzögerungen geführt haben bzw. immer noch führen, weshalb zur Markteinführung nächste Woche möglicherweise keine oder nur geringe Mengen an AM3-Prozessoren in den Regalen liegen werden.
Update Gegenüber unseren Kollegen von PCGH hat AMD heute dementiert, dass es bei den AM3-Prozessoren zu Lieferverzögerungen durch die Entlassungen kommen werde. Die von HKEPC in die Welt gesetzte Story sei falsch.
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