Die Hirnforschung versucht schon seit Jahren die Funktion des Gehirns besser zu erfassen und zu verstehen. Hierzu wurden bisher vor allem Simulationen benutzt, wie etwa die des Blue Brain-Projektes, welches eine Gehirn-Simulation zum Ziel hat, die auf einem Blue Gene Supercomputer berechnet werden soll.
Das FACETS-Projekt ("Fast Analog Computing with Emergent Transient States"), das von Karlheinz Meier, Physiker an der Universität Heidelberg, koordiniert wird, geht einen anderen Weg und hat nun einen ersten Chip vorgestellt. Der "Gehirn-Chip" besteht aus Silizium und bildet ein System von 200.000 künstlichen Nervenfasern, welche mit mehr als 50 Millionen Synapsen verbunden sind, nach.
Der Vorteil einer solch hart verdrahteten Lösung gegenüber einer reinen Simulation in Software besteht darin, dass Forscher eine gehirnähnliche Struktur schaffen können, die wirklich parallel arbeitet. Simulationen, die in Echtzeit ablaufen, benötigen enorme Rechenleistung. Außerdem können physische Modelle schneller arbeiten und sind einfacher zu skalieren. Der aktuelle Prototyp des Chips soll bereits 100.000 Mal schneller arbeiten als das menschliche Gehirn selbst. "Wir können einen Tag in einer Sekunde simulieren", sagt Meier.
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