Auch in diesem Jahr wurde am 1. Dezember, wie schon seit 1988, wieder der Welt-Aids-Tag begangen. Damit wurde allen gedacht, die HIV-positiv sind, bei denen AIDS schon ausgebrochen ist und natürlich all den Verstorbenen.
Doch der Welt-AIDS-Tag soll viel mehr sein, er soll vor allem den nicht infizierten Menschen zeigen, dass sie doch mehr auf ihren Schutz achten sollten. Die meisten kennen sicherlich noch die GIB AIDS KEINE CHANCE oder mach's mit Kampagnen, auch wenn sie gerade in letzten Jahren bezüglich des Sinns vielen doch entgangen sind. So hat man sich mehr über die teils amüsanten Plakate der mach's mit Kampagne erfreut als wirklich darüber nachzudenken wofür sie stehen.
Das Ergebnis war, dass die Infektionsrate ab 2000 wieder stieg und auch die jetzige Stagnation ist kein wirklicher Erfolg. So leben ca. 67.000 HIV-infizierte (registrierte!) Menschen in Deutschland, pro Jahr gibt es ca. 3.000 (registrierte!) Neuinfizierungen und ca. 550 Todesfälle - Stand 2009. Die Zahlen mögen angesichts anderer Krankheiten und Todesursachen geradezu mickrig erscheinen, doch kann man sich im Gegensatz zu Krankheiten wie Krebs vor einer HIV-Infektion nahezu 100%ig schützen.
Erschreckend ist in diesem Zusammenhang auch die große Unwissenheit über den HI-Virus und AIDS, so vermeldet die Einleitung der Presse-Mitteilung zum Welt-AIDS-Tag 2009 vom 06.11.09:
Obwohl die Bedrohung durch Aids unverändert hoch ist, ist sich dessen kaum noch jemand bewusst. Besonders jüngere Menschen halten Aids für behandelbar. Heute bezeichnen nur noch 29 Prozent der Gesamtbevölkerung und 38 Prozent der 16- bis 20-Jährigen Aids als eine gefährliche Krankheit (Quelle: Informationsbrief der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „Gib Aids keine Chance aktuell“). Dies wirkt sich auf Denken und Handeln aus: Die Menschen schützen sich nicht, weil sie die Gefahr einer Infektion unterschätzen - und Aids einfach vergessen haben.
Der Verein Vergiss Aids nicht e.V., welcher durch prominente Menschen wie Markus Kavka, Katja Saalfrank oder Pascal Hens unterstützt wird, hat sich in der jüngeren Vergangenheit mit einer Online-Guerilla-Aktion dafür entschiedenen einen radikaleren, an die heutige Welt angepassteren Weg zu gehen:
Die Aktion ist genauso überraschend und heimtückisch wie der HI-Virus selber: Da es in fast allen Social Networks Gruppen gibt, in denen aktiv für Geschlechtsverkehr ohne Kondome geworben wird, gründet Vergiss Aids nicht e.V. nun in verschiedenen Social Communitys Gruppen mit provokanten Namen wie „Sex mit Kondom ist wie Party mit Mutter“ oder „Sex mit Kondom ist wie duschen mit Regenmantel“. Zum 1. Dezember 2009 werden die gegründeten Gruppen dann umbenannt. Plötzlich steht auf deren Profil: „Ich habe Aids“. Auf der Gruppenseite wird dies aufgelöst durch: „… Aids vergessen.“ Hier finden sich auch aufklärende Informationen zu den Gefahren des HI-Virus.
Desweiteren bietet der Verein u.a. verschiedene Banner wie den folgenden zur Integration auf der eigenen Homepage an:
Wer selbst im Kampf gegen AIDS aktiv werden möchte, kann mit seinem Rechner das auf der BOINC-Plattform aufbauende Distributed Computing Projekt World Compunnity Grid (WCG) mit dem Unterprojekt FightAIDS@Home unterstützen. Dabei wird die ungenutzte Rechenleistung des Prozessors für die Erforschung des HI-Virus' genutzt. Unser Distributed Computing Team freut sich sicher über Interessierte und neue Mitglieder und steht bei Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite.
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