Normalerweise sind die Topmodelle einer Prozessor-Serie überteuerte Prestige-Objekte, die aufgrund ihres Preises nur in homöopathischen Dosen verkauft werden und vorrangig den Zweck haben, mit herausragenden Test-Ergebnissen positiv auf die komplette Serie abzustrahlen.
Bei der Einführung des neuen Six-Core Prozessors AMD Phenom II X6 vor einigen Wochen jedoch hat AMD den Prozessor erstaunlich günstig positioniert. Der AMD Phenom II X6 1055T war zwischenzeitlich für weniger als 175 EUR zu bekommen, das Topmodell 1090T Black Edition rangierte bei verbraucherfreundlichen 265 EUR. Dafür bekommt der Kunde sechs K10 Kerne mit 3,2 GHz, die im Turbo-Modus automatisch auf bis zu 3,6 GHz hochtakten, 6 MB L3-Cache und Dual-Channel DDR3-Support.
So kommt es, dass AMD die Nachfrage nach den neuen Six-Core Prozessoren offenbar unterschätzt hat. Wie Digitimes unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen bei den Mainboard-Herstellern berichtet, gibt es derzeit einen Engpass bei der Versorgung mit AMD Phenom II X6 Prozessoren, was auch den Verkauf von Mainboards mit Chipsätzen der Serie 800 negativ beeinflusst habe. Offenbar war AMD bei der Bestellung von Thuban-Dies bei GlobalFoundries recht vorsichtig zu Werke gegangen, was nun dazu führte, dass die Versorgung knapp wird. Das wirkt sich bereits seit geraumer Zeit negativ auf die Straßenpreise aus. So knabbert der Phenom II X6 1090T BE bereits von unten an der 300 EUR Marke. Noch haben die Direktversender allerdings größtenteils Lagerware vorrätig.
Die Thuban-Knappheit soll zudem Einfluss haben auf den geplanten AMD Phenom II X4 960T "Zosma", der ein Thuban mit zwei deaktivierten Kernen sein wird, sonst aber alle Features des Thuban besitzt wie Turbo-Modus oder E-Stepping mit Ultra-Low-K-Dielektrikum. Der wird nun wohl erst etwas später kommen.
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