Über ein Quartal nach der Vorstellung der ersten DirectX 11 GPUs hat Nvidia heute erst den zweiten Chip basierend auf seiner neuen Fermi-Architektur vorgestellt. Alle bisher präsentierten GeForce und Tesla Modelle basieren auf teildeaktivierten GF100, bei dessen Entwicklung wohl vor allem die GPGPU-Fähigkeiten im Vordergrund standen. Trotz aller Schwierigkeiten mit der Ausbeute bei der Fertigung, exorbitant hohem Stromverbrauch und daraus resultierenden lauten Lüftergeräusch konnte sich Nvidia zumindest als Produzent der schnellsten Single-GPU mit der besser auf DirectX 11 angepassten Architektur positionieren. Mit dem heute vorgestellten GF104, der auf die Bedürfnisse der Gamer zugeschnitten sein soll, will Nvidia nun die genannten Problem ausgemerzt haben. Der GF104 basiert zwar ebenfalls auf der Fermi-Architektur, unterscheidet sich aber in einigen Punkten wesentlich von seinem großen Bruder. Unter anderem wurde die Anzahl an CUDA-Core pro Streaming Mulitprocessor (SM), von denen im Vollausbau acht auf zwei Graphics Processing Clusters (GPCs) verteilt sind, von 32 auf 48 erhöht. An der Cache-Struktur hat sich nichts geändert, Nividia hat sich jedoch die für die Fehlerkorrektur (ECC) notwendigen Transistoren gespart, die im Gaming-Bereich nutzlos sind. Nicht vollständig gekürzt, wie bei der Konkurrenz geschehen, wurde hingegen die Fähigkeit auch Berechnungen von Gleitkommazahlen doppelter Genauigkeit durchführen zu können. Allerdings erreicht der GF104 nur 1/12 der SP-Leistung bei DP-Berechnungen.
Verbaut wird der 1,95 Milliarden Transistoren umfassende Chip vorerst in zwei verschiedenen Modellen, die allerdings den gleichen Namen tragen und sich nur anhand der verschiedenen VRAM-Größen unterscheiden lassen. Auffällig ist dabei, dass Nvidia erneut nicht alle vorhandenen SMs nutzen kann, sondern einen deaktiviert, um so die Yield zu erhöhen. Die Taktraten der beiden Modelle sind zwar gleich, jedoch besitzt das kleiner Modelle nur ein 192 bit Speicherinterface sowie 8 ROPs und 128 KiB L2-Cache weniger. Damit setzt Nvidia seine streitbare aber wohl wirtschaftlich erfolgreiche Namens-Politik fort. Als direkten Gegenspieler, den man auch deutlich schlagen will, hat man sich die ATI Radeon HD 5830 ausgesucht. Die weiteren technischen Daten der beiden Modelle können der folgenden Tabelle entnommen werden:
GPCs
SMs
CUDA Cores
TMUs
ROPs
Chiptakt
Shadertakt
FLOPs
Pixelfüllrate
Texelfüllrate
Speicher-interface
Speichertakt
Speicher-bandbreite
TDP
GeForce GTX 480
4
15
480
60
48
700 MHz
1.401 MHz
1.345 GFLOPs
21,0 GPix/s
42 GT/s
384 Bit
1.848 MHz
177.408 MB/s
250 W
GeForce GTX 470
4
14
448
56
40
607 MHz
1.215 MHz
1089 GFLOPs
17,0 GPix/s
34 GT/s
320 Bit
1.676 MHz
134.080 MB/s
215 W
GeForce GTX 465
3
11
352
44
32
607 MHz
1.215 MHz
855 GFLOPs
13,4 GPix/s
26,1 GT/s
256 Bit
1.603 MHz
102.592 MB/s
-
GeForce GTX 480M
3
11
352
44
32
425 MHz
850 MHz
598 GFLOPs
13,6 GPix/s
18.7 GT/s
256 Bit
1.200 MHz
76.800 MB/s
100 W
GeForce GTX 460 1 GB
2
7
336
56
32
675 MHz
1.350 MHZ
907 GFLOPs
18,9 GPix/s
37,8 GT/s
256 Bit
1.800 MHz
115.200 MB/s
160 W
GeForce GTX 460 768MB
2
7
336
56
24
675 MHz
1.350 MHZ
907 GFLOPs
16,2 GPix/s
37,8 GT/s
192 Bit
1.800 MHz
86.400 MB/s
150 W
In der Galerie findet Ihr weitere Folien von der Präsentation.
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