NVIDIA launcht heute mit der GeForce GTX 580 bereits 7 Monate nach dem Marktstart seiner ersten DirectX-11-fähigen GPU den Nachfolger. Die neue High-End-Grafikkarte basiert auf der 3 Mrd. Transistoren schweren und 520 mm² großen GPU GF110, die der überarbeitete und optimierte Nachfolger des GF100 ist. Es handelt sich also beim GF110 um keine völlige Neuentwicklung. NVIDIA will sich stattdessen sämtliche Blöcke der GPU vorgenommen und vor allem auf der Transistorebene (Transistoren mit geringeren Leckströmen) und bei den Timings der einzelnen Funktionseinheiten stark optimiert haben. Herausgekommen ist ein Chip, der möglichst alle Schwächen des Vorgängers ausmerzen soll. Gegenüber der GeForce GTX 480 sind nun endlich sämtliche PolyMorph Engines und damit CUDA-Cores aktiviert. Dies soll zusammen mit den verbesserten Textureinheiten (full speed FP16) und höheren Taktraten für einen ordentlichen Performanceschub sorgen, ohne die Leistungsaufnahme weiter zu erhöhen. Genau genommen soll diese sogar leicht sinken. Dies gilt auch für den Idle-Betrieb, in dem die neuen Grafikkarten ca.31W verbrauchen und damit 20W weniger als der Vorgänger. Zudem will man auch den Verbrauch bei der Nutzung von mehreren Monitoren gleicher Auflösung und Bildwiederholrate reduziert haben.
Damit die noch immer ziemlich hohen 244 Watt TDP auch bei angenehmer Geräuschkulisse weggekühlt werden können, entschied sich NVIDIA für eine wesentlich aufwändigere Kühllösung. Der verwendete Kühlkörper setzt auf ein Vapor Chamber, was der grüne Grafikgigant mit einem nicht näher benannten Partner speziell für diese Anwendung entwickelt hat. Durch diese Technologie soll die Wärme wesentlich schneller von der GPU abgeführt werden. Es handelt sich hierbei um keine völlig neue Technologie, sie wird aber erstmals in einem Referenz-Design einer NVIDIA-GeForce-Grafikkarte verwendet. Damit soll das nervige, viel zu laute Lüftergeräusch des Vorgängers der Vergangenheit angehören. Das Unternehmen verspricht einen leiseren Betrieb unter Last als bei der GeForce GTX 285. Um die Hardware vor dem Überhitzen und daraus resultierenden Schäden zu schützen, werden auf dem Board Mikrocontroller zur Überwachung der Stromversorgung verbaut. Wenn der Grafiktreiber den Start beispielsweise eines "Power-Virus" wie Furmark detektiert, wird die Taktfrequenz der GPU heruntergeregelt, sobald ein Verlassen der technischen Spezifikationen von den Mikrocontrollern gemeldet wird. Diese Kombination aus Software und Hardware soll sicherstellen, dass das Übertakten der Grafikkarte auch weiterhin problemlos möglich ist.
Auch wenn man zum Start wohl nur an handverlesene Hardwareseiten Samples verschickt hat, verspricht NVIDIA einen so genannten Hard Lauch. Es sollen also bereits heute NVIDIA GeForce GTX 580 in allen wichtigen Märkten breit verfügbar sein. In Europa liegt die aktuelle Preisvorstellung von NVIDIA bei 479 Euro. Die verhältnismäßig geringe Anzahl an Samples wird mit der beabsichtigten möglichst großen Geheimhaltung erklärt. In den kommenden Wochen sollen weitere Modelle der GeForce-500-Familie folgen. NVIDIA spricht sogar von einem vollständigen Line-up. Außerdem gab man zu Protokoll, dass man mit diesem Launch wieder voll im Zeitplan liege, was durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz aus dem Hause AMD gewertet werden darf.
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