Der taiwanesische Hersteller HTC gab in einem Kommentar gegenüber dem Economic Observer, einem chinesischen Wirtschaftsblatt, bekannt, an einem Kauf eines Betriebssystems interessiert zu sein. Hintergrund dürfte sein, sich von den Softwareschmieden wie Google (Android) und Microsoft (z.B. Windows Phone 7) absetzen zu können. HTC muss beispielsweise für jedes Android-Gerät 5 Dollar an Microsoft bezahlen. Dabei handelt es sich um Lizenzgebühren. Eile besteht dabei keinesfalls. Laut HTC-Vorsitzende Cher Wang werde in nächster eindringlich geprüft, was geschehen soll. Ein Kauf von HPs webOS steht demnach auch im Raum.
Ein weiterer Grund dürfte sein, dass Googles Android in dieser Zeit aktiv von den Apple-Anwälten ins Visier genommen wird. Ein Verkaufsstop bei Samsung begründete sich in einer Patentverletzung im Bereich der Bildergalerie. Da sich die Patentstreitigkeiten weiter ausbreiten, könnte die Ausweichmöglichkeit für HTC Sinn machen. Die Unabhängigkeit von Google und Microsoft und dessen Umsetzungen könnte einigen Ärger ersparen. HPs Abkehr vom Privatkunden-Markt, sollte er denn so geschehen, könnte den Weg frei machen, webOS einzukaufen. Aber auch andere Lösungen werden angeblich geprüft. Das Betriebssystem an sich soll laut Aussage von Cher Wang nicht unbedingt entscheidend sein, da es nur die Basis bildet. Der Hersteller nutzt mit seiner HTC Sense-Oberfläche eine Möglichkeit, auf zweiter oder dritter Ebene des Systems zu agieren, wie man es auf Microsofts Windows Phone 7 und Googles Android gleichzeitig vormacht. Die Kompetenz liegt laut eigener Aussage in dem Verständnis eines Betriebssystems, jedoch bedeutet das nicht, dass man selbst eines entwickeln möchte.
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