09:17 - Autor: heikoschNoch nicht lange ist AMDs neuer CEO Rory Read im Amt, aber nun kommt auf den kleinen x86-Riesen genau das zu, was viele befürchtet hatten. Der ehemalige Lenovo-COO wird laut ersten Berichten einen ähnlichen Kurs einschlagen, den er bereits vor drei Jahren an seiner alten Wirkungsstelle verfolgte: ein Stellenabbau. Demnach plant das Unternehmen, jede zehnte Stelle zu streichen. In einer Zahl ausgedrückt, bedeutet das, dass schlussendlich ca. 1.200 Mitarbeiter sich auf die Suche nach einem neuen Job machen müssen.
Die freiwerdenden Ressourcen, geschätzte 118 Millionen US-Dollar durch die Einsparungen bei den Lohnkosten für das Jahr 2012 sowie plus 90 Millionen aus anderen Sparmaßnahmen, sollen der Entwicklung von stromsparenden Systemen zugutekommen, aber auch die Entwicklung von Cloud-basierten Lösungen vorantreiben. Ebenfalls sollen die Anstrengungen in den Schwellenländern weiter intensiviert werden. Prozentual gesehen werden die Entlassungen einen größeren Einschnitt verursachen als man es zum Beispiel bei Cisco Systems in diesem Jahr erleben konnte.
Diese unbequeme Entscheidung im Managements AMDs wird sich womöglich vor allem auf die schwache Position des Unternehmens in umsatzstärkeren Bereichen begründen. Die aktuellen APU-Produkte des Herstellers platzieren sich eher im Low-Cost- (E-, C- und Z-Serie) beziehungsweise Midrange-Bereich (A-Serie) und selbst die erst kürzlich veröffentlichten Prozessoren auf Basis der Bulldozer-Architektur vermögen aufgrund der starken Konkurrenz aus dem Hause Intel keine großen Gewinne zu erlauben. Lediglich das Server-Geschäft scheint wieder langsam an Fahrt aufzunehmen, flattern doch in regelmäßigen Abständen Meldungen ins Haus, dass Großrechner aufgrund der Kompatibilität zu bestehenden Systemen aufgerüstet werden können.
Durch die Ausgliederung beziehungsweise den Verkauf der eigenen Fabs an GlobalFoudries als neu entstandener Auftragsfertiger konnte AMD über die letzten Quartale zeigen, welches Einsparpotenzial sich durch diese Entscheidung ergab. Als nun Fab-loser Hersteller ist man aber bei der Gewinnspanne vor Steuern den Konkurrenten einen Schritt hinterher. Während diese mit 50 - 65 % aufwarten können, bringt es AMD lediglich auf 45 %. Laut CEO Rory Read soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden. Aber zu welchem Preis?
In diversen Forenbeiträgen zeigt sich, sofern die Aussagen der Wahrheit entsprechen, dass AMD scheinbar keine Rücksicht nimmt. Selbst langjährige Mitarbeiter können sich nicht sicher sein, ihre Stelle behalten zu können. Es werden gar Vergleiche gezogen, die AMD mit dem asiatischen Modell des "Nutzen, Ausbeuten und Wegschmeißen" vergleicht. Die Kostenoptimierungen bei AMD werden also in den nächsten Tagen und Wochen für einigen Zündstoff sorgen.
Quellen:
Links zum Thema:
» Kommentare
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...