Mit der Einführung der Opteron 4000 und 6000 Serie im letzten Jahr erklärte AMD 2P- und 4P-Server mit 2 bzw. 4 Sockeln zum Wachstumsmarkt, auf den sich die künftige Ausrichtung fokussieren sollte. An Stelle des Einheitssockels F traten mit den Sockeln C32 und G34 zwei neue. Den klassischen 1P-Markt gab das Unternehmen offiziell gleich ganz auf. Wegen den immer stärker wachsenden Virtualisierungslösungen und dem Aufkommen des Cloud-Computing sah der kleinere x86-Riese keine Wachstumschancen mehr in diesem Teilmarkt. Zwar gab es von den Mainboardpartnern auch weiterhin einige wenige Angebote mit einem Sockel, offiziell unterstützte AMD diese Lösungen jedoch nicht.
Zitat von John Fruehe:
"Just a year or two ago, the 1P server market was stagnant, filled with single processor tower servers, mainly destined for small businesses. These are the very servers that cloud computing will eventually replace in many of these small businesses.
But there is a growing class of products that are emerging based on the needs of cloud and web hosting customers. Many of the customers that I work with, especially in Germany which seems to be a hotbed of hosting activity these day, are asking for a 1P solution that marries up a true server processor with an infrastructure with client-like economics."
Jetzt erfolgt also die Rückbesinnung und Korrektur dieser Fehleinschätzung. Vor allem in Deutschland existiert offenbar bei Hosting-Anbietern eine Große Nachfrage für preiswerte 1P-Systeme, die über die Ausfallsicherheit eines Serverprozessors verfügen. Allerdings sollen zugleich die Preise der zugehörige Infrastruktur eher im Bereich von Desktop-Lösungen liegen. Dieser Nachfrage will AMD jetzt mit der neuen Opteron 3000 Serie nachkommen, die auf das AM3+-Package setzt. Dadurch bedingt sinken automatisch die Kosten für die Mainboards, da der Desktop-Sockel AM3+ billiger ist und die Mainboards aus weniger Lagen aufgebaut sind. Die niedrigeren Plattformkosten führt AMD jetzt als Hauptgrund an, warum das 1P-Geschäft doch wieder ein Wachstumsmarkt sein soll, den man langfristig bedienen will.
Zitat von John Fruehe:
"We expect that the 1P market is going to start to heat up over the next few years, so establishing a foothold with the AMD Opteron 3000 Series platform will be important to our long term business, especially as more customers move to the cloud."
Die unter dem Codenamen "Zurich" (Zürich) entwickelten Prozessoren basieren auf dem "Orochi"-Die, der bereits von den Opteron 4200 und 6200 sowie AMD FX bekannt ist. Die Markteinführung ist aktuell für das erste Halbjahr 2012 geplant. Bis dahin sind hoffentlich auch die letzten der derzeit noch auftretenden BIOS-Probleme bei Mainboards für den Sockel AM3+ ausgeräumt.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
