Im März veröffentlichte NVIDIA die erste Grafikkarte mit einer "Kepler"-GPU, die GeForce GTX 680. Jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, komplettiert der Hersteller laut eigenen Angaben das Lineup der GTX-Modelle. Ab sofort soll die GeForce GTX 650 Ti nicht nur die Lücke zwischen den erst vor kurzem vorgestellten Modellen GTX 650 und 660 schließen, sondern auch wieder einmal Nutzer ansprechen, die immer noch mit betagten Beschleunigern à la GeForce 9600GT oder 9800GT unterwegs sind.
Größtes Ziel des Herstellers war es laut eigenen Angaben, Gaming in der Full-HD-Auflösung, sprich 1920x1080, bei mittleren bis hohen Details zu ermöglichen. Nebenbei soll auch PhysX weiterhin als Zugpferd und Alleinstellungsmerkmal der NVIDIA-GPUs für eine zusätzliche Attraktivität sorgen. Am Beispiel des kommenden Titels "Hawken" führt NVIDIA anhand von Screenshots die Erhöhung der Detailrate an.
Die neuen Modelle sollen anscheinend aber vor allem eines: Nutzer einer betagten NVIDIA GeForce 9600GT eine Aufrüstung schmackhaft machen. Preislich orientiert sich das neue Modell an dessen Marktpreis aus dem Jahre 2008. Wie NVIDIA durch eigene Marktstudien herausgefunden haben möchte, kaufen sich die meisten Spieler ungefähr alle drei Jahre eine neue Grafikkarte. Die theoretische Rechenleistung der neuen Kepler-basierten GTX 650 Ti soll eine 9600GT um den Faktor 4,6 übertreffen. In der Gegenüberstellung wird aber auch auf die Unterstützung von Microsofts DirectX-11-API verwiesen.
Als GPU kommt wie schon bei der GTX 660 eine GK106-GPU zum Einsatz. Sie greift auf vier SMX-Module zurück. Neben den reinen technischen Daten bleibt noch festzuhalten, dass die neue GTX 650 Ti, wie schon die bereits erhältlichen Modelle, bis zu vier Displays ansteuern können soll. Das Referenzdesign besitzt drei Displayausgänge, die Boardpartner sind also dafür verantwortlich, ob sie dieses Feature integrieren wollen. Auch bei der Speicherausstattung gibt es für die Grafikkartenhersteller keine Beschränkungen. Die Länge des Referenzmodells beträgt 5,65", respektive 14,35 cm.
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Die neue NVIDIA GeForce GTX 650 Ti soll sich gegen die AMD Radeon HD 7770 in Stellung bringen bzw. diese in die Schranken weisen. Laut den firmeneigenen Benchmarks gelingt ihr dies mit einem Leistungsvorteil von bis zu 60 %, im Mittel sollte man mit 15 % rechnen. Gegenüber der bereits bekannten GTX 650 bietet das neue Modell laut Unternehmensangaben 40 % mehr Leistung.
Mit 119 Euro ohne Mehrwertsteuer (ca. 139 Euro inkl. MwSt.) ist der preisliche Sprung von der GeForce GTX 650 relativ gering. Im geizhals-Preisvergleich finden sich entsprechende Angebote, die Verfügbarkeit soll ebenso gewährleistet sein. Mit Preisen ab 129,90 Euro liegen die Händler bereits unterhalb des empfohlenen Preises von NVIDIA, sodass man sich die Frage stellen muss, ob NVIDIA für das langsamere Modell bald den Preis nach unten korrigiert. Ansonsten macht der Hersteller sich selbst Konkurrenz. Die NVIDIA GeForce GTX 650 Ti wird es bei einigen Partnern in einem Assassin's-Creed-3-Bundle geben. Dem Grafikbeschleuniger liegt in diesem Fall eine Karte mit einem Download-Code bei.
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