Der neuerliche Bug in einem Chipsatz aus dem Hause VIA, diesmal in einigen Steppings der Northbridge VT8363A (KT133A), erregt die Gemüter. Der Bug an sich wäre beinahe nicht der Rede wert: auf 133 MHz FSB laufende Athlons und Durons können unter Umständen einen Reboot nicht schaffen und müssen dann per Hardware resettet werden. Es sind diesmal also weder Datenverluste, noch Rechenfehler im Spiel. Doch es ist die Geballtheit, mit der VIA es derzeit schafft in der Negativpresse zu verweilen. Um den Überblick nicht zu verlieren, was derzeit wo gespielt wird, haben wir ein paar Links zu diesem Thema zusammengetragen.
TweakPC hat ein kurze Zusammenfassung geschrieben, worum es bei diesem Northbridge-Bug überhaupt geht:
"Bei einem Windows-Neustart (Start -> Beenden -> Neu Starten) oder einem Warmstart aus dem DOS-Modus (STRG+ALT+ENTF im DOS-Modus) bleibt der Bildschirm schwarz. Der Rechner muss komplett neu gestartet werden.
Die Voraussetzung: Das Mainboard muss einen KT133A-Chipsatz verwenden und es muss ein Athlon der "C"-Version eingesetzt werden (das sind die AMD Athlon CPUs mit 133 MHz Bustakt). Ist eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt, betrifft Sie der Bug nicht!
Die Northbridge (das ist der Chip unter dem Kühler in der oberen Hälfte des Mainboards) muss einen bestimmten Produktcode aufweisen, nämlich "1EA0" oder "1EA4" (dieser ist auf dem Chip aufgedruckt, siehe Bild). Chips mit den gerade genannten Produktcodes können den Bug haben, müssen aber nicht! Offenbar ist nur eine geringe Charge der produzierten Chips mit diesen Codes betroffen. Chips mit dem Code "2EA1" sind nicht betroffen."
Heise-Online hat dem ganzen noch eigene Tests und eine Rückschau auf die VIA-Bugs in diesem Jahr hinzugefügt:
"Ein Fehler mit ähnlichen Symptomen kreiste Mitte März durch die Athlon-Welt: Damals starteten einige Boards nach dem Einschalten erst nach Drücken der Reset-Taste oder gar nicht. Anscheinend hatte AMD die Spezifikationen des Athlon geändert, sodass nach den alten Spezifikationen arbeitende Boards mit neuen Prozessoren nicht zurecht kamen (siehe c't 8/2001, S. 154). Die meisten Mainboard-Hersteller versprachen, die betroffenen Boards umzutauschen. Möglicherweise sind jetzt noch Mainboards mit diesem Problem im Umlauf. Abstürze, Datenverluste, Bluescreens oder einfrierende Systeme sind übrigens auf keinen dieser Fehler zurückzuführen, sondern müssen andere Ursachen haben."
Auf Au-Ja.de schließlich gibt es einen ziemlich deutlichen Kommentar zu den Äußerungen von VIA-Mitarbeiter John Gatt, der behauptet hatte, nur die Hardwareseiten hätten Schuld an dem Debakel, da sie ständig an den Chipsatz-Registern herumspielen würden und damit den Fehler ausgelöst hätten:
"WIR BETREIBEN HIER REINE FLICKSCHUSTEREI, UM DIE SCHLIMMSTEN FEHLER ZU BESEITIGEN. UND DAS MACHT UNS KEINEN SPASS! WIR TESTEN KEINE MAINBOARDS, UM DANN DIE VERSÄUMNISSE DER HERSTELLER AUSZUBÜGELN. WIR SIND NICHT DER SUPPORT VON VIA & CO. Um es anders zu formulieren: es gibt von uns keinen Support für VIA Chipsätze mehr. Ende! Finito!"
Mal sehn, was als nächstes auf uns zukommt... *schwitz_vor_Angst* ;-)
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