Gestern stellte AMD anläßlich des zweijährigen Athlon-Jubiläums den neuen Duron 1000 auf Basis des "Morgan" Cores der Öffentlichkeit vor. Heute gibt es bereits erste Benchmarks und die offenbaren dem ungläubig staunenden Leser geradezu sensationelles: Der Lowcost-Prozessor AMD Duron 1000 liefert sich ein Kopf an Kopf Rennen mit dem mehr als dreimal so teueren Pentium III 1000. Je nach Benchmark hat mal der eine die Nase knapp vorne, mal der andere. Bei Quake III kann der neue Duron sogar den Athlon 1000 mit altem "Thunderbird" Core schlagen! Der Intel Celeron, gegen den der Duron eigentlich antreten sollte, ist im absoluten Nirgendwo, nicht einmal in die Nähe des Duron riechend. Vom VIA Cyrix III gar nicht zu sprechen. Dementsprechend euphorisch fällt auch das Fazit von Tecchannel aus:
"Der Sieger im Rennen der Billig-CPUs heißt mehr denn je Duron. Das gilt sowohl für die Taktfrequenz als auch für die tatsächliche Performance. AMDs Duron 1000 dringt sogar ungeniert ins Revier der Pentium-III- und Athlon-Prozessoren ein. Der Palomino- Core mit verbessertem Cache-Handling und SSE-Unterstützung trägt beim Duron 1000 Früchte. Er macht gegenüber dem Duron 950 einen großen Sprung."
Das Geheimnis des neuen Durons ist sein "Morgan" Kern, der praktisch identisch ist zum Kern des neuen Athlon MP mit Palomino-Core. Einziger Unterschied: der Duron hat nur 64 KB L2 Cache, während der Athlon auf 256 KB zurückgreifen kann. Extern unterscheidet sich der Duron noch durch seinen langsameren Frontside-Bus, der nur mit 100 MHz DDR statt mit 133 MHz DDR wie beim Palomino-Athlon taktet. Damit darf nun auch der Duron auf die neuen Palomino-Features wie 3DNow! Professional (= SSE), den größeren Translation Lookaside Buffer und das Data-Prefetching zurückgreifen. Letzteres dürfte auch für den großen Leistungsprung gegenüber dem letzten Duron auf Spitfire-Basis, dem Duron 950, verantwortlich sein. Wegen seines kleinen Level 2 Caches und des "langsamen" FSB skalierte der Duron mit zunehmender Taktfrequenz immer schlecher. Dieser Teufelskreis ist mit dem neuen Core nun erstmal wieder durchbrochen.
Auch Heise hatten den neuen "Morgan" auf dem Prüfstand, dessen Ergebnisse wir Euch natürlich auch nicht vorenthalten wollen:
"Während sich die Taktsteigerungen in 50-MHz-Schritten beim Spitfire-Kern kaum noch in höheren Benchmark-Ergebnissen niederschlug, brachte die Umstellung auf den Morgan einen deutlicheren Zuwachs beim 3DMark 2000 und der Anwendungs-Suite BAPCo 2000. Insgesamt arbeitet der Duron mit 1 GHz etwa fünf bis sieben Prozent schneller als mit 950 MHz — bei gerade mal fünf Prozent höherem Takt. Der große Bruder Athlon bleibt bei gleichem Takt jedoch weiterhin schneller, sogar noch mit dem alten Thunderbird-Kern."
Und last but not least hatte auch Chip.de den neuen Duron in der Mangel:
"AMDs feine Optimierungsarbeiten im Morgan-Kern, der jetzt anhähernd SSE-Befehlserweiterungen beinhaltet, zahlen sich aus: Die neue Budget-CPU liegt knapp hinter einem AthlonB/1000 MHz-Niveau, acht Prozent vor dem Duron 950 MHz und satte 20 Prozent vor Intels Celeron 900 MHz."
Damit ist der Duron 1000 der neue Star auf dem Lowcost Markt und es ist klar: wer mit dem Kauf eines Prozessor mit unschlagbarem Preis-/Leistungsverhältnis liebäugelt, kommt um den Duron nicht herum. Bleibt als einzig zu klärende Frage offen: warum noch zum Duron greifen, wenn der Athlon so billig ist wie nie zuvor ... THX @Sascha, Kali & Synthie
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
