Bereits Ende letzter Woche ist bekannt geworden, dass der Internet-Provider Freenet eine recht eigentümliche Methode anwendet, mit Freenet-kritischen Webseiten umzuspringen. Heise hatte berichtet, dass Freenet Zugriffe auf die Webseiten freenetbeschiss.de.vu und dirk-hertfelder.de schlichtweg sperrt, auf denen offensichtlich enttäuschte ehemalige Freenet-Kunden ihrem Unmut über den Provider freien Lauf gelassen haben. Kunden, sie sich über Freenet ins Internet eingewählt haben, landen stattdessen auf einer Counterstrike-Fanseite des Hosters 4Players, einem Partner von Freenet.
Seitdem branden hitzige Diskussionen durch das gesamte deutsche Web, in denen sowohl die juristische, als auch die moralische Rechtmäßigkeit dieser Aktion diskutiert wird. "Aktive Zensur" und "Einschränkung der Meinungsfreiheit" sind dabei noch die harmloseren Ausdrücke, mit denen User dabei um sich werfen. Auch bei uns im Forum tobt dazu natürlich eine kontrovers geführte Debatte aufgebrachter Leser. Zwar macht Freenet in seinen AGB deutlich, dass den vom Nutzer durch seine URL-Eingabe angestoßenen sog. requests zum Seitenaufruf automatisch ein freenet-Code angehängt werden kann, ob dies jedoch die Bevormundung des Users, Freenet-kritische Webseiten schlichtweg nicht besuchen zu dürfen, einschließt, darf doch stark bezweifelt werden.
Nach all der Negativpublicity, die Freenet seitdem einzustecken hat, dürfte die Aktion ohnehin nach hinten losgegangen sein. Wer die gesperrten Freenet-kritischen Adressen vorher noch nicht kannte - und das dürfte bei einem Großteil der Nutzer der Fall gewesen sein - der kennt sie spätestens jetzt. Eigenpromotete Rufschädigung; so etwas gibt's nicht oft...
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