Gerade erst hat NVIDIA mit der neuen GeForce 7950 GX2 ein echtes Monstrum mit 2 GPUs vorgestellt, nun zeigt ASUS auf der Computex ebenfalls eine ATI-basierte Dual-GPU-Lösung.
Die "EAX1600XT Dual" basiert auf ATIs Radeon X1600 XT, verfügt über zwei RV530 Chips und benötigt aufgrund des ausladenden Kühlers zwei Slots. Angeblich wird ASUS die Karte mit einem optionalen Netzteil anbieten. Weitere Details sind bisher leider nicht bekannt.
Ansonsten dürften die technischen Daten aber vermutlich denen einer vergleichbaren Dual-GPU-Karte von HIS ähneln, über die HKEPC.com vor wenigen Tagen berichtete. HIS setzt ebenfalls auf die Radeon X1600 XT und zwei RV530 GPUs, das Kühler-Design beschränkt sich allerdings auf einen einzigen Slot. HIS nutzt ebenso wie NVIDIA eine interne PCIe-Bridge. Die GPUs arbeiten mit einem Takt von 590 MHz, der 512 MB große GDDR3-Speicher, der je GPU über ein 128 Bit Interface angebunden ist, taktet mit 690 MHz.
Während die Kombination zweier Highend-GPUs wie im Falle der GeForce 7950 GX2 durchaus Sinn machen kann, da so Enthusiasten unterm Strich ein Performance-Niveau geboten bekommen, das derzeit keine Single-GPU-Lösung zu erreichen vermag, muss man bei zwei Mittelklasse-GPUs unweigerlich den Vergleich zu hochwertigeren Grafikkarten mit einer einzelnen GPU bemühen.
Derzeit erhält man eine Radeon X1600XT im Handel ab etwa 120 Euro. Eine Radeon X1900GT hingegen ist ab ca. 260 Euro zu haben, dürfte aber in Sachen Performance u.a. aufgrund der leistungsfähigeren Shader-Architektur (12 Pixelpipelines, 3 Shader-Einheiten pro Pipeline) einer X1600XT Dual-Lösung überlegen sein. Ob solche Grafikkarten am Markt auf Akzeptanz treffen, wird vermutlich vor allem von der Preisgestaltung abhängen.
Bereits auf der diesjährigen CeBIT hatte der Grafikkarten-Anbieter GECUBE eine Dual-GPU-Grafikkarte mit zwei RV530 Chips vorgestellt, das Produkt aber bis heute nicht auf den Markt gebracht. Die Karte sollte ursprünglich zu einem Preis von 399 US-Dollar in den Handel gelangen. Auch ASUS selbst hatte bereits früher eine Dual-GPU-Lösung auf Basis der Radeon X1600XT geplant, das Vorhaben aber Anfang des Jahres zunächst auf Eis gelegt.
Aber wer weiß, in Hinblick auf die Bestrebungen von ATI und NVIDIA, ihre Grafikprozessoren zukünftig auch für die Berechnung physikalischer Effekte zu nutzen, könnten derartige Dual-GPU-Konzepte sogar Vorteile gegenüber zwei einzelnen Grafikkarten haben (nicht zuletzt in Sachen Platzbedarf).
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