Die nach dem Amoklauf von Winnenden vom Bundesland Baden-Württemberg eingerichtete Kommission "Expertenkreis Amok" hat nun ihren Abschlussbericht vorgelegt und präsentiert in dem 85-seitigen Papier ein Handlungskonzept mit insgesamt 83 Punkten, das neben Sichheitsmaßnahmen an Schulen und eine bessere Ausstattung der Polizei auch eine Ausweitung von Verboten, sowie den Einsatz von Internetsperren vorsieht.
Unter dem Punkt Jugendmedienschutz und Medienkompetenz werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:
49. Projekt mediaculture-online verstetigen 50. Maßnahmen des Kindermedienlands unterstützen 51. Indizierung und Beschlagnahme verstärken 52. Verstärkung des Einflusses der BPJM prüfen 53. Jugendmedienschutz harmonisieren und vereinfachen 54. Ahndung bestehender Verbote gewährleisten 55. Strafbarkeit von Gewaltspielen gem. § 131 StGB ausdehnen 56. Realistische, tötungsähnliche Spiele verbieten 57. Alterskennzeichnung für Online-Spiele einführen 58. Europäische (Internationale) Harmonisierung forcieren 59. Altersverifikationssysteme einführen 60. Absolut unzulässige Angebote sperren, Provider in die Pflicht nehmen 61. Funktionsfähiges Jugendschutzprogramm entwickeln 62. Eltern über Möglichkeiten von Filterprogrammen informieren 63. Anbieter müssen vorsorglich Schutzmaßnahmen ergreifen 64. Sicherheit in Foren und Communities nachhaltig gewährleisten 65. Sendezeitvorgaben für Kinderungeeignete Inhalte überprüfen
Das liest sich dann bei Punkt 55 wie folgt:
"Es wird empfohlen, den Bund aufzufordern, das Verbot von gewaltverherrlichenden Darstellungen, v. a. bei Computerspielen (off- und online), durch Änderung des Strafgesetzbuches im Rahmen der verfassungsrechtlichen Schranken auszudehnen."
Eine Verschärfung bei den Computerspielen ist aber nach Meinung der Kommission nur sinnvoll, wenn gleichzeitig ein Verbot von Spielen wie Paintball durchgesetzt wird.
Des Weiteren wird unter Punkt 60 gefordert, bestehende Regelungen wie Sperrverfügungen gegen Zugangsprovider zu nutzen, um Inhalte auf ausländischen Servern zu sperren.
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