USB 3.0 ist die Zukunft. Da scheinen sich alle Parteien einig zu sein. Nur wann diese Zukunft auf breiter Front beginnen wird, da scheiden sich noch die Geister.
Einige Mainboard-Hersteller sind bereits auf den USB 3.0 Zug aufgesprungen, bieten Platinen mit aufgelöteten USB 3.0 Chips von NEC oder Fresco. Siehe ASRock 770 Extreme3, siehe Gigabyte GA-790FXTA-UD5 GA-790XTA-UD4 und GA-770TA-UD3. Auch externe USB 3.0 Festplatten sind mittlerweile 20 Modelle auf dem deutschen Markt vertreten, darunter Buffalo, Western Digital, Freecom und einige andere.
Man könnte annehmen der USB 3.0 Zug sei bereits mit Reisegeschwindigkeit unterwegs. Tatsächlich scheint er sich aber noch im Rangierbahnhof zu befinden. Der erste Rückschlag kommt von Seiten der Chipsatz-Hersteller. Weder bei Intel, noch bei AMD sieht es so aus, als würde noch 2010 ein Chipsatz mit integriertem USB 3.0 Controller präsentiert werden. Bei Intel ist sogar fraglich, ob die für 2011 erwarteten Sandy-Bridge Cougar-Point-Chipsätze bereits einen entsprechenden Controller integriert haben werden. Nur dann ist die Schnittstelle im Hinblick auf die Kosten massentauglich. Der Blick in die Vergangenheit hat gezeigt, dass Schnittstellen oder Controller, welche den Durchbruch geschafft haben, immer in den Chipsatz integriert wurden: IDE, 10/100 LAN, USB 1.1/2.0, SATA, SATA2.
Insofern macht eine Aussage von Intel-Manager Steve Peterson gegenüber Heise stutzig, der eine massenhafte Verbreitung von USB 3.0 erst zusammen mit Windows 8 sieht, da erst dort entsprechende Treiber für den SuperSpeed-Transfermodus bereits integriert sein werden. Allerdings wird Windows 8 - je nach Quelle - nicht vor 2012 auf den Markt kommen. Bis dahin sieht Peterson USB 3.0 als Nischenprodukt für teure High-End Rechner. Etwas weniger pessimistisch gab sich Leslie Sobon, Vice President of AMD Product Marketing, die zu Protokoll gab, dass AMD einen USB 3.0 Controller möglichst rasch integrieren wolle.
USB 3.0 wird die mögliche Transferrate der USB-Schnittstelle von derzeit maximal 480 MBit/s (=60 MB/s; in der Praxis meist kaum mehr als 30 MB/s Real-Transferrate) auf 5 GBit/s erhöhen. Damit reicht USB 3.0 auf dem Papier beinahe an SATA Revision 3.0 heran, das mit 6 GBit/s spezifiziert ist. Der Flaschenhals, der schon mit aktuell verfügbaren externen Festplatten besteht, die mit knapp 100 MB/s lesen und schreiben könnten, durch USB 2.0 aber auf gut 30 MB/s eingebremst werden, würde damit geweitet. Immerhin dauert es momentan etwa 19 Stunden, um eine externe 2 TB Festplatte zu füllen.
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