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Dienstag, 9. Januar 2007

16:13 - Autor: Nero24

SanDisk bringt erste SSD mit 32 GB für unter 500 EUR auf den Markt

Aktuelle Festplatten sind zwar schnelle, in der Regel auch zuverlässige Speicherriesen mit mittlerweile bis zu 1 TB Kapazität (wir berichteten), neuesten Technik-Tricks wie Perpendicular Recording, aber sie sind in IT-Dimensionen gedacht Relikte aus der Steinzeit. Seit Jahrzehnten nun schon werden Festplatten nach dem selben Prinzip gebaut. Sicher, die Festplatte von heute ist schneller, größer und zuverlässiger, als ihre Vorfahren, doch noch immer dreht sich im Plattengehäuse eine magnetisierbare Scheibe mit selbstzerstörerischer Drehzahl von 5.400/min bis 15.000/min, noch immer müssen Lese- und Schreibköpfe mechanisch (!) zur passenden Spur bewegt werden und das zig Mal pro Sekunde. Und genau hier liegt der Nachteil der ausgereiften, aber auch ausgereizten Technologie: als mechanisches Bauteil ist die Festplatte einem Verschleiß unterworfen, die Drehzahl und die Geschwindigkeit der mechanischen Bauteile ist aus physikalischen Gründen (Fliehkräfte) nicht beliebig steigerbar, das Bewegen der Bauteile ist zeitraubend und kostet obendrein noch eine Menge Energie. Die unmittelbare Folge davon: eine Festplatte ist laut, erzeugt Vibrationen, verbraucht Strom, wird warm, muss im Extremfall sogar aktiv gekühlt werden und hält nicht ewig, vor allem nicht, wenn sie wie im Notebook auch noch permanent Erschütterungen und Stößen ausgesetzt ist.

In einem PC-Gehäuse mögen diese Nachteile nicht so schwer wiegen, in einem Notebook jedoch sind das nüchtern betrachtet k.o.-Kriterien. Allerdings gab es bisher nichts vergleichbares, was die Festplatte ersetzen hätte können, zumindest nicht zu einem vernünftigen Preis. Doch war bereits in den vergangenen Jahren mit dem Aufkommen der USB-Sticks und dem zunehmenden Preisverfall erkennbar, wohin die Reise geht. Im Jahr 2002 hat Planet 3DNow! als eines der ersten Online-Magazine einen QDI USB-Stick getestet. Der quälend langsame USB 1.1 Winzling mit 128 MB Kapazität kostete damals sagenhafte 154 EUR, die 512 MB Variante war unbezahlbar. Heute bekommt man 512 MB USB 2.0 Sticks für 20 EUR in jedem Supermarkt nachgeworfen. So ändern sich die Zeiten. Um der Festplatte ernsthaft Konkurrenz machen zu können jedoch sind USB-Sticks, gebaut aus Flashspeichern, bisher noch zu klein, zu langsam und im Verhältnis zu teuer. Ferner vermag nicht jedes Notebook oder jeder PC von USB zu booten, wobei der CPU-intensive USB-Port ohnehin nicht die erste Wahl ist für den Betrieb eines schnellen Festplatten-Ersatzs. Als transportables Speichermedium hat der USB-Stick allerdings seine Nische längst gefunden.

Seit langem jedoch ist klar, dass der USB-Stick nicht das Ende der Entwicklung sein würde. Die sogenannten Solid State Drives oder kurz SSD, so ist sich die Fachwelt einig, könnten der Festplatte über kurz oder lang den Rang ablaufen. Aufgebaut ist eine SSD im Prinzip wie ein USB-Stick. SanDisk, einer der Hersteller, welche auf dem Gebiet der Flashspeicher-Produkte wie SD-Cards, USB-Sticks und eben auch der SSDs, sehr rührig entwickeln, hat nun seine fünfte Generation der SSDs vorgestellt, die SSD 1.8" bzw. die SSD 2.5". Hier kommen NAND-Speicherbausteine zum Einsatz, die der Festplatte das fürchten lehren können. Die Geräte sind als Parallel- oder Serial-ATA Versionen erhältlich und könnten damit direkt an den Standard-Schnittstellen verwendet werden. Daher gibt der Hersteller als Burst-Durchsatz logischerweise 100 MB/s (ATA100) bzw. 150 MB/s (SATA-150) an. Wesentlich interessanter dagegen ist der sequenzielle Durchsatz beim Lesen, der bei satten 63 MB/s liegen soll. Das sind Werte hochklassiger Desktop-Festplatten. Notebook-Festplatten, welche die SSD vorerst ersetzen soll, liegen hier bei etwa 35 MB/s. Und selbst beim Schreiben, bisher stets der Haken bei den Flashspeicher-Medien, soll die SanDisk SSD immerhin 38 MB/s erreichen.

Ungeschlagen jedoch die Werte bei der Zugriffszeit. Ohne von langsamen mechanischen Bauteilen gebremst zu werden liegt die mittlere Zugriffszeit laut Hersteller bei lediglich 0,2 ms. Durchschnittliche Notebook-Festplatten liegen bei über 15 ms. Dank dessen schafft die SSD pro Sekunde bis zu 7000 IOPS (Input-/Output Operations per Second) beim Lesen. Eine HDD liegt hier im Bereich von 60. Im mobilen Einsatz ebenfalls ein Thema: Beim Lesen und Schreiben soll die SSD lediglich 0,9 W verbrauchen (Notebook-HDD: 1,9 W). Ohne bewegte Teile erzeugt die SSD natürlich auch keinen Lärm und die Lebensdauer (MTBF) wird mit 2 Millionen Stunden angegeben, 6-mal länger, als die Vergleichs-HDD.
    SanDisk SSD
    Herstellerangaben
Wo ist nun der Haken bei der SSD? Vorerst müssen die Kunden noch mit maximal 32 GB Platz auskommen. Ein Beinbruch ist das nicht, werden doch viele Business-Notebooks auch heute noch mit nur 40 GB Festplatte ausgeliefert. Wesentlich stärker ins Gewicht fällt da schon, dass die 32 GB SSD zum Verkaufsstart satte 460 EUR kosten soll; 10 mal mehr, als eine Festplatte. Laut Hersteller soll dieser Preis allerdings schnell sinken. Wie schnell und wie weit wird über den Erfolg der SSD entscheiden, denn in der Vergangenheit sind schon mehrfach deutlich bessere designierte Nachfolgeprodukte an der Etabliertheit und am Preis der objektiv betrachtet schlechteren Oldtimer gescheitert. Wir werden sehen, ob in unseren PCs auch in 10 Jahren noch immer die gute alte HDD krächzt oder nicht.

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