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Mittwoch, 10. Oktober 2007

14:11 - Autor: TiKu

Linux-Kernel 2.6.23 veröffentlicht

Nach dreimonatiger Arbeit wurde heute die Version 2.6.23 des Linux-Kernels veröffentlicht. Es ist das erste Release, welches die kürzlich vorgestellten QuadCore-Prozessoren von AMD (wir berichteten) vollständig unterstützt. Seit dem letzten Release wurden über 6600 Patches eingepflegt.

Der von Red Hat beigesteuerte neue Scheduler CFS (Completely Fair Scheduler) soll die vorhandene Rechenzeit fairer auf die Prozesse verteilen, sodass auch bei einer hohen Auslastung das System noch schnell reagiert. Dazu verabschiedet sich der Scheduler vom bekannten Prinzip der Zeitscheiben und addiert stattdessen die Laufzeit eines Prozesses nanosekundengenau.
Mit dem nächsten Kernel will man den Overhead des Schedulers verringern und so die Performance weiter steigern.

Virtualisierung ist nach wie vor ein beherrschendes Thema in der Linux-Community. So halten mit Lguest und einer abgespeckten Version von Xen gleich zwei Virtualisierer Einzug in den Kernel. Auch an KVM (Kernel-based Virtual Machine), einer Virtualisierungslösung, die schon länger Teil des Linux-Kernels ist, wurde gearbeitet. KVM funktioniert nun auch ohne PAE (Physical Address Extension) und kann mehrere virtuelle Prozessoren bereitstellen.

Mit UIO (Userspace-I/O) wurde ein Treiber-Framework integriert, bei dem die Ansteuerung der Hardware teilweise von einem im Userspace arbeitenden Programm übernommen wird. Damit soll erreicht werden, dass nur noch grundlegende Aufgaben wie die Interrupt-Behandlung direkt im Kernelspace erfolgen. Ebenso muss mit UIO nur noch ein kleiner Teil eines Treibers an neue Kernel-Releases angepasst werden.
Ein interessanter Aspekt von UIO ist, dass der im Userspace laufende Teil des Treibers prinzipiell nicht quelloffen sein muss. Damit reicht man Herstellern, die bisher aus Angst, durch die Quelloffenheit Betriebsgeheimnise zu verraten, keine Linuxtreiber veröffentlichen, die Hand. Alan Cox, ein führender Linux-Entwickler, relativierte diese Sichtweise jedoch bereits. Seiner Meinung nach müssen auch UIO-basierte Treiber unter der GPL veröffentlicht werden.

Verbesserungen gab es auch am Memory Allocator. Der im letzten Release eingeführte SLUB-Allocator wird nun standardmäßig genutzt. Durch das dynamische Verschieben von Speicherblöcken durch den Kernel wird die Fragmentierung des Speichers gesenkt.
Eine einfachere Wartbarkeit erhofft man sich vom neuen Code zur Initialisierung x86- bzw. x86_64-basierter Systeme. Dieser Code war bisher in Assembler geschrieben und wich einer Implementierung in C.

Der Ruhezustand bzw. Suspend-To-RAM werden nun besser unterstützt. USB-Datenträger werden nach dem Aufwachen des Systems aus dem Ruhezustand so angesprochen als habe es keine Unterbrechung gegeben. Bisher konnte der Ruhezustand die Geräte verwirren und zu Beschädigungen des Dateisystems führen. Die Technik trägt den Namen USB-Persist und ist als experimentell deklariert, da sie unter den Entwicklern nicht unumstritten ist.
Beim Aufwachen aus dem Suspend-To-RAM erzeugt der Kernel nun einen Piepton. Dies soll die Fehlersuche erleichtern für den Fall dass das Display nach dem Aufwachen schwarz bleibt.

Natürlich wurden auch wieder zahlreiche Treiber hinzugefügt bzw. aktualisiert.
Das Modul rtl8187 für USB-WLAN-Chips von Realtek ist das erste, welches auf dem neuen WLAN-Stack Mac80211 basiert, welcher mit dem letzten Kernel-Release eingeführt wurde. Im nächsten Release sollen zahlreiche weitere Mac80211-Treiber folgen, darunter Treiber für Chips von Intel (IPW3945, IPW4965), Intersil (Prism54), Ralink (rt2x00) und Broadcom (b43).
Anhand des Treibers macvlan lassen sich zukünftig virtuelle Netzwerkgeräte erzeugen. Neue Treiber gibt es u. a. für einige DVB-T-USB-Sticks und für die PATA-Schnittstellen von AMD SB700 und Intel ICH8M.
Die Unterstützung für die Playstation 3 wurde weiter ausgebaut; es wurden u. a. entsprechende Treiber für Sound, Netzwerk und die BluRay/DVD-, Flash- und Festplatten-Controller hinzugefügt.

Entfernt wurden (größtenteils ohnehin nicht mehr funktionierende) Treiber für sehr alte CD-ROM-Laufwerke und einige Audio-Treiber, die durch entsprechende Alsa-Treiber abgelöst wurden.

Einen guten Überblick über alle Änderungen bietet heise open.

Download:Links zum Thema:
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