Die treuen Leser von Planet 3DNow! kennen die aufwendigen Stabilität- und Kompatibilitäts-Tests in unseren Mainboard-Reviews. Die Tester verdrehen zwar die Augen ob des immensen Zeitaufwandes für jedes Review, aber unsere Leser sind nun mal anspruchsvoll. Seit Oktober 2001 vervollständigt auch noch ein PCI-Performance- und Kompatibilitäts-Tests mit einer Pinnacle Studio DV plus Videoschnittkarte die 36 stündigen Folterqualen. In diesem Test hat die Karte einen Film in S-VHS Qualität analog (!) über den PCI-Bus auszugeben, was einen enormen Datenstrom zur Folge hat, der obendrein - und das ist der springende Punkt - auch noch zeitkritisch ist. Haben Mainboards oder Chipsätze Probleme mit dem PCI-Bus, schlägt sich das bei diesem Test in verschiedenen Phänomenen nieder: entweder geht gar nichts (Karte zeigt das Testbild), das Testbild wechselt sich flackernd mit dem Video-Signal ab, die Videoausgabe ist mit Störlinien durchsetzt oder mit kleinen Störstreifchen im Rhythmus der Festplattenzugriffe. Einige Mainboards sind in der Vergangenheit auch tatsächlich durch diesen Test gerasselt. In den jeweiligen Reviews können die Szenarien auf Seite 10 nachgeschlagen werden.
Da mittlerweile für diverse Mainboards neue BIOS-Versionen und für Chipsätze neue AGP-/Northbridge Treiber erschienen sind (der ALi z.B. trägt die PCI-Master Verwaltung noch in der Northbridge), haben wir uns entschlossen, für einige der bereits getesteten Mainboards einen Nachtest bezüglich der PCI-Verträglichkeit durchzuführen. Und das ist dabei herausgekommen:
Als erstes haben wir die beiden ALi MAGiK 1 Mainboards Asus A7A266 und A7A266-E nachgetestet. Das -E war durch den Test gefallen, weil das Videosignal im Rhythmus der Festplattenzugriffe mit Störstreifchen durchsetzt war. Mit dem neuen ALi Treiberpaket 1.07 und dem BIOS 1011 bewaffnet jedoch war der Test für beide ALi-Boards kein Problem mehr. Voraussetzung ist jedoch, daß man die PCI Latency manuell auf 64 CLKs stellt. Ansonsten bekommt man lediglich ein Testbild/Video-Wechselspielchen zu sehen.
Ebenfalls nachgetestet haben wir das A7N266 mit nVidia nForce Chipsatz. Auf diesem Board wollte die Pinnacle überhaupt nicht laufen und zeigte uns stur das Testbild. Es schienen überhaupt keine Daten bei der Karte anzukommen! Mit dem neuen Beta BIOS 1002-02 jedoch funktioniert die Pinnacle, als gäbe es nichts normaleres auf dieser Welt. Sehr gut!
Interessehalber haben wir auch das alte A7M266 mit AMD 761 North- und VIA 686B Southbridge nachgetestet. Das Board zeigte sich sehr kooperativ und spielte das Testmaterial fehlerfrei ab. Ebenso das ECS K7S6A mit SiS 745 Chipsatz, dessen Ergebnis wir Euch schon im Vorgriff auf das in den nächsten Tagen erscheinende Review präsentieren möchten.
Als einzigen der offenen Posten können wir für das Dual-Mainboard A7M266-D mit AMD 760MPX Chipsatz keine 100%ige Entwarnung geben. Wie wir bereits im letzten Part unseres zweiteiligen Reviews erwähnt haben, ist die PCI-Kompatibilität auf dem 32-bittigen Sekundären PCI-Bus schon wesentlich besser geworden im Vergleich zum desaströsen ersten Teil des Reviews mit einem älteren BIOS. Allerdings ist es auch heute noch nicht perfekt, wie die kleinen Störungen im Festplatten-Zugriffsrhythmus zeigen. Über jeden Zweifel erhaben jedoch ist die Ausgabe über den Primären PCI-Bus, wenn die Karte in einem der 64-Bit Slots steckt.
Wir hoffen damit die noch offenen Fragen bezüglich dieser Reviews und eventuell releaseden Fixes beantwortet zu haben. Wer mehr über unsere Stabilitäts- und Kompatibilitäts-Tests erfahren möchte, dem sei jeweils die Seite 10 unserer Mainboard-Reviews ans Herz gelegt, wo die Tests ausführlich erläutert werden...
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