Wie bereits in unserer gestrigen Meldung beschrieben, besitzt der APIC-Controller des nVidia nForce2 Chipsatzes nicht gerade den besten Ruf! Er soll bei hoher I/O-Last mit deutlich verlängerten Latenzzeiten reagieren, was sich z.B. in Ruckeln des Mauszeigers oder springender Soundwiedergabe äußern kann. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, daß Reviewern, die letzte Woche mit einem Athlon XP 3200+ zusammen mit einem nForce2 Mainboard für die Review-Recherche beliefert wurden, offenbar empfohlen wurde, das System nicht im APIC-Modus zu benchen! Das Problem mit dem APIC-Mode scheint also bekannt!
Wie gestern angekündigt haben wir uns heute eingehend mit dieser Problematik beschäftigt. Wir haben unser Testsystem von APIC und PIC umgestellt und damit zahlreiche Tests gefahren. Das Ergebnis war mehr als eindeutig!
Neben etlichen anderen Tests haben wir einen Parcours gefahren, auf dem die I/O-Problematik bisher jederzeit zu reproduzieren war: Wir haben einen MPEG-1 Videoclip und einen MP2 Audiostream mit dem Tool TMPGEnc zusammengemuxt (Priority Normal), während wir gleichzeitig MP3s gehört (Winamp), im Internet gesurft (3com MAC) und das Filesharing-Tool eMule 5 GB neue Daten haben hashen lassen; eine zugegebenermaßen extreme Aufgabe, die unser Testsystem bisher immer mit peinlichen Rucklern des Mauszeigers und springender Audio-Wiedergabe quittiert hat. Nach dem Wechsel in den PIC-Modus dagegen war davon nichts mehr zu spüren. Ein paralleles Arbeiten war problemlos möglich, während sich das System abgequält hat. Generell war das System wesentlich "smoother" zu bedienen! System war in beiden Fällen WinXP SP1 + Write Allocation Patch, UDP 2.03, Audio 29.34 Beta-Treiber (siehe Guide), Windows Zweikanal PCI-IDE Controller Treiber (nicht nVidia IDE-Treiber, auch nicht unsere inoffiziellen Betas). Testboard war das Asus A7N8X Deluxe Rev1.04.
Benchmarks, die nicht auf die I/O-Fähigkeit der Geräte angewiesen sind (z.B. 3D-Benchmarks), zeigen sich vom Wechsel in den PIC-Modus natürlich unbeeindruckt. Andere Tests wie z.B. der ContentCreation Winstone, der auch von anderen Systemkomponenten als vom AGP-Port und dem Memory-Controller Gebrauch macht, reagierten mit bis zu 10% besseren Werten (siehe auch LostCircuits); Gesamtwerten wohlgemerkt! Die I/O-Leistung selbst muß sich demnach also vervielfachen, um beim Gesamtergebnis ein Plus von 10% zu erreichen. Performance-Freaks dürfen vom PIC-Modus beim nForce2 demnach nicht nur ein problemloseres System, sondern auch noch eine bessere I/O- und Gesamtleistung erwarten!
Negative Nebenwirkungen beim Wechsel von APIC auf PIC konnten wir nicht verzeichnen. Zwar stehen dem System danach nur noch 16 IRQs (statt 24) zur Verfügung, da der nForce2 Chipsatz jedoch den meisten PCI-Slots und Onboard-Geräten eine eigene INT-Schiene zur Verfügung stellt, hatte dies auf unsere getesteten Geräte trotz der Tatsache, daß sich nun mehrere Devices einen IRQ teilen müssen, keine negative Auswirkung. Bei anderen Geräten mag das allerdings anders aussehen...
Alles weitere dazu haben wir in unser heutiges Update des nForce2 Config-Guides gepackt (Direktlink zur APIC Problematik)! Dort könnt Ihr detailliert in Ruhe nachlesen, was mit diesem Thema zu tun hat; wie wechselt man in den PIC-Modus, warum, usw. Ferner haben wir noch ein paar weitere Updates, u.a. zum Onboard-LAN vorgenommen.
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