Die ersten Gerüchte um die sagenumwobene Yamhill-Technologie sind bereits mehr als zwei Jahre alt (wir berichteten). Yamhill bezeichnete die 64-Bit Technologie von Intel für die x86-kompatiblen Desktop-Prozessoren. Bis dato hatte Intel die Notwendigkeit von 64-Bit Erweiterungen für Heimanwender stets verneint. Yamhill war lediglich ein Produkt der Gerüchteküche, die allerdings stets gut informiert schien. Inzwischen jedoch scheint gerade der Markterfolg von AMDs Opteron-Prozessor gegen die Xeon-Prozessoren für den mittleren Server-Bereich ein Umdenken bei Intel ausgelöst zu haben.
Wie ZDNet heute berichtet will Intel am 17. Februar seine 64-Bit Pläne zum ersten mal in der Öffentlichkeit präsentieren. Offiziell heißt die Technologie "CT", wobei die Bedeutung des Kürzels noch nicht bekannt ist. In jedem Fall soll Intels CT-Technologie kompatibel sein zu AMDs x86-64 Techologie. Die Intel 64-Bit Pentiums können damit die gleichen AMD64-Betriebssysteme und Programme verwenden, wie der AMD Opteron und Athlon 64. Ein Novum in der CPU-Entwicklung: Intel übernimmt eine Technologie von AMD.
Einige Experten sehen die Möglichkeit, dass CT eventuell schon in den Prescott-Prozessoren enthalten sein könnte, die demnächst vorgestellt werden. Theorien dazu gibt es genug. Man bedenke: auch HyperThreading war bereits von Anfang an in allen Pentium 4 CPUs integriert; nur deaktiviert. Freigeschaltet wurde sie nur in den Xeons und später bei den FSB800 Prozessoren respektive beim 3.06 GHz Pentium 4. Möglicherweise verfolgt Intel beim Prescott eine ähnliche Strategie. Alle Meldungen zum Thema Yamhill in der Vergangenheit gibt's hier.
In wie weit sich dieser Kurswechsel nun auf den dedizierten Server-Prozessor Intel Itanium auswirken wird, der mit seinem IA64 Befehlssatz gänzlich inkompatibel ist zur x86-Welt, muss abgewartet werden. Gewiss zielt der Itanium auf ein völlig anderes Marktsegment. Dennoch bleibt zu sehen, ob es für Intel langfristig möglich und vor allem sinnvoll ist, zwei zueinander inkompatible 64-Bit Technologien in einem Haus zu pflegen. Der 17. Februar dürfte demnach ein sehr interessanter Termin werden... THX Robert für den Hinweis
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