Laut einem Kurzbericht der Online-Ausgabe des Guardian könnte ein Rückzug des amerikanischen Internet Service Providers AOL aus dem deutschen und französischen Markt bevorstehen.
Wie der Guardian aus Bankenkreisen erfahren haben will, soll Time Warner offenbar die Citigroup Bank mit dem Verkauf der AOL Internetzugang-Geschäfte beauftragt haben, deren Wert Analysten auf etwa 700 Millionen Euro schätzen. Die Online-Portale in Deutschland und Frankreich hingegen sind davon ausgenommen und sollen weitergeführt werden.
AOL hatte zuletzt sowohl in Europa wie auch in den USA mit einem enormen Kundenschwund, sinkenden Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen. Innerhalb eines Jahres sank die Zahl der Abonnenten in den USA um rund 3,1 auf 18,6 Millionen, in Europa um 452.000 auf 5,9 Millionen Kunden (Quelle: heise online).
Update: Was die Spekulationen des Guardian anbelangt, so hat nun der IT-News-Dient The Register für ein wenig Aufklärung gesorgt. Demnach sei ein AOL-Rückzug aus Deutschland und Frankreich derzeit kein Thema. Im Gegenteil, AOL wolle zukünftig mit strategischen Partnerschaften das Europa-Geschäft weiter vorantreiben. Dies erkläre auch die Kontakte zur Citigroup Bank, die im Auftrag von Time Warner AOLs derzeitige Situation auf dem europäischen Markt begutachten und eine Strategie für zukünftige expansive Schritte ausarbeiten werde.
Wie The Register allerdings aus Wirtschaftskreisen, die mit AOLs Situation vertraut sind, erfahren haben will, ist ein möglicher Verkauf des Deutschland- und Frankreich-Geschäftes nicht völlig vom Tisch, habe momentan aber bei den Time Warner Verantwortlichen keine Priorität.
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