Vor einigen Tagen äußerte Bill Healy (Senior Vice President Produktstrategie und Marketing von Hitachi Global Storage) gegenüber CNET.com, dass man noch in diesem Jahr erste Ankündigungen von Festplatten im 3,5 Zoll Bereich erwarten könne, die Kapazitäten von einem Terabyte und mehr bieten werden. Offen ließ Healy interessanterweise, von welchem der Festplattenhersteller man dies erwarten darf.
Hitachi Global Storage selbst bietet mit der Deskstar 7K500 derzeit lediglich ein 500 GB Modell mit 5 Scheiben an. Ebenso maximal 500 GB (auf 3 Scheiben) wird die im April angekündigte (wir berichteten) und bisher immer noch nicht im Handel erhältliche Deskstar T7K500 offerieren, die zudem nachwievor das herkömmliche Longitudinal Recording nutzt. Selbst wenn Hitachi Global Storage auf Basis der bei der Deskstar T7K500 verwendeten ~166 GB Platter ein Modell mit 5 Scheiben produzieren würde (mehr dürfte bauartbedingt nicht möglich sein), käme man nicht weiter als bis rund 830 GB.
Darf man etwa, wo Hitachi Global Storage noch nicht einmal die Deskstar T7K500 in den Handel gebracht hat, bereits einen Nachfolger erwarten, der dann bereits auf dem Perpendicular Aufzeichnungsverfahren basiert? Bei einem 5-Platter Design müsste eine solche Platte dann über eine Datendichte von 200 GB pro Platter verfügen, um eine Kapazität von einem Terabyte zu realisieren.
Oder meinte Healy etwa die Konkurrenz? Seagate als erster Hersteller, der im Bereich der 3,5 Zoll Desktop Festplatten das Perpendicular Recording verwendet hat, erreicht mit einer Datendichte von rund 187,5 GB pro Platter bzw. einer Flächendichte von 128,2 Gbit pro Quadratzoll bei der Barracuda 7200.10 auf 4 Scheiben eine Kapazität von 750 GB. Aufgrund des zeitlichen Vorsprungs beim Perpendicular Recording wäre es Seagate wohl zuzutrauen, als erster Hersteller die magische Terabyte-Grenze zu überschreiten.
Immerhin hatte Hitachi Global Storage im April 2005 ursprünglich angekündigt, im Jahr 2007 dank des Perpendicular Recording Flächendichten von 230 Gbit pro Quadratzoll erreichen zu wollen (wir berichteten). Das 750 GB Modell der Barracuda 7200.10 liegt wie bereits erwähnt derzeit im Vergleich bei 128,2 Gbit pro Quadratzoll.
Hat Hitachi Global Storage also eventuell noch ein Ass im Ärmel? Darf man den Durchbruch der Terabyte-Grenze eventuell von einem Hersteller erwarten, den man diesbezüglich gar nicht auf der Rechnung hat? Oder bringt unter Umständen die geplante Verlängerung der Festplatten-Sektoren (wir berichteten) den entscheidenden Kapazitätszuwachs?
Die bis zum Jahresende verbleibende Zeit wird zeigen, welcher Hersteller nun als erstes Terabyte-Festplatten ankündigt. Wobei zu hoffen ist, dass solchen Ankündigungen dann auch möglichst zeitnah konkrete Produkte folgen. Healy selbst sieht den Einsatzbereich solcher Festplatten vor allem im Bereich der Consumer Electronic, wie z.B. bei Fernsehern, HDD-Videorekordern oder digitalen Festplatten-Receivern.
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