Wir haben schon oft darüber berichtet und es gibt endlose Diskussion in unserem Forum über den Sinn oder Unsinn eines Netzteiles mit 1000 Watt. Vor nicht allzulanger Zeit enthüllte Enermax sein neuestes Watt-Monster Galaxy, welches sich nun die Performance-Krone mit Tagan teilt. Vielleicht braucht ja ein System heutzutage oder in näherer Zukunft 1000 Watt.
Kommen wir aber zum ersten Problem: Wie soll man ein 1000 Watt Netzteil testen? Die meisten Firmen in China, Taiwan und Deutschland, ebenso auch Planet 3DNow!, arbeiten mit der programmierbaren Last FA-828ATE von Fast. Sie ist die verbreiteste Variante, die aber an ihre Grenzen stößt. Deswegen verwenden einige Firmen mittlerweile eine Chroma, welche mit aktuellen Standards besser umgehen kann. Bei einem solchen Testsystem kommt man aber mit 20.000 EUR leider nicht aus. Es gibt im Moment nicht viele Teststationen die ein 1000 Watt Netzteil testen können. Hierzu müsste man eine aktuelle Chroma modifizieren, so wie es zum Beispiel Enermax getan hat. Bei unserem letzten Besuch bei Enermax Taiwan im vergangenen November konnte wir uns von dieser modifizierten Version überzeugen. Für uns ist es also nicht möglich einen solchen Test durchzuführen.
Enermax Galaxy 1000 Watt
Mit der Galaxy-Serie stellt Enermax nun ebenfalls ein Netzteil jenseits der 1000 Watt vor. Dieses besticht mit ganzen fünf 12V Leitungen. Die ersten beiden Leitungen, 12V1 und 12V2, sind für die CPU reserviert. Die letzten drei Leitungen, 12V3, 12V4 und 12V5, versorgen die Festplatten, optischen Laufwerke und Grafikkarte(n). Alle 12V Leitungen sind mit jeweils 17 Ampere ausgestattet. Auf der Webseite von Enermax beschreibt der Hersteller ein Testverfahren, in dem die Galaxy-Serie geknechtet wurde. Es wurden mehrere Prozessoren, Grafikkarten und 24 Festplatten in einem System kombiniert und unter 50°C dauerhaft ausgelastet. Die Länge des Netzteils von guten 200mm wird jedoch zu Inkompatibilitäten führen, denn in einen Standardtower wird es kaum passen. Das Netzteil wird von zwei Lüftern gekühlt. Ein 135mm Lüfter sitzt an der Unterseite und ein 80mm Lüfter an der Rückseite.
Es wird ebenfalls davon geschrieben, dass diese Serie eine kontinuierliche Effizenz von 80 bis 85% bei 20 bis 100% Auslastung hat. Dies ist natürlich ein sehr gutes Ergebnis, welches Enermax ebenfalls für seine Liberty-Serie beansprucht. In unserem letzten Roundup konnten wir dieses leider nicht vollständig bestätigen. In Deutschland soll das Netzteil schon zu haben sein, wir konnten jedoch noch keinen Preis ausfindig machen. In den USA ist es bereits schon ab ca 360 USD zu erstehen.
Tagan Turbojet 1100 Watt
Schon auf der CeBIT (wir berichteten) wurde die Turbojet-Serie vorgestellt. Es besticht durch vier 12V Leitungen, welche mit jeweils 20 Ampere für genügend Muskelkraft sorgen. Im Lieferumfang sind ganze vier PCI-Express Stecker vorhanden. Es befinden sich zwei 80mm Lüfter zur Kühlung im Netzteil. Einer sitzt an der Vorderseite, der anderen an der Rückseite. Der Luftstrom wird also diagonal durch das Netzteilgehäuse geführt.
Sehr interessant sind die mitgelieferten Verbindungsstecker für SATA auf 4-Pin Molex. Tagan möchte hiermit die verschiedenen Kabel einsparen. Man braucht nun keine gesonderten 4-Pin Stecker mehr, sondern steckt diese einfach auf einen normalen SATA-Stecker auf. Jeder kann also selber kombinieren, welche Stecker er am meisten braucht. Wieviele Adapter bei jedem Netzteil beiliegen, blieb bis dato leider unbeantwortet. Mit 3,3 Kilo ist dieses Netzteil ebenfalls kein Leichtgewicht. Tagan schreibt, dass dieses Netzteil selbst unter Volllast nicht mit mehr als 30dB(A) läuft, ob dieser Wert stimmt, bleibt abzuwarten. Mit den veranschlagten 350 EUR ist dieses Netzteil sogar teurer als das Galaxy von Enermax.
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