Hector Ruiz, Vorstandsvorsitzender und CEO von AMD, beschuldigt Intel weiterhin die marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
Trotz der im vergangenen Jahr eingereichten Kartellklage würde Intel weiterhin sogenannte "outright payments" vornehmen, um AMD aus dem Produktportfolio von Firmen auszuschließen.
Zum Tragen kommen soll angeblich auch ein von Intel gewährtes Rabattsystem, dass laut Fortune ungefähr so aussehen könnte:
Ein Computerhersteller X benötigt pro Quartal 100 Prozessoren und hat im vorhergehenden Quartal 90 davon bei Intel und 10 bei AMD bezogen. Nun will AMD aber X davon überzeugen, dass er 20 Prozessoren pro Quartal bezieht, um den Marktanteil zu erhöhen.
Intel bietet X aber nun einen Rabatt von 10 US-Dollar auf den angenommenen Preis von 90 US-Dollar an, wenn dieser über 80 Prozent seiner Prozessoren von Intel bezieht. Da sich dieser Rabatt auf alle Prozessoren bezieht, bezahlt X also für 80 Prozessoren effektiv genausoviel wie für 90. Folglich müßte AMD praktisch seine Prozessoren ebenfalls verschenken, um den Anteil bei X weiter auszubauen.
Ob dies so geschehen ist und kartellrechtliche Wettbewerbverstöße beinhaltet wird letztlich im Rahmen der Kartellklage verhandelt werden. Unter Beobachtern der Chipindustrie ist es aber mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, dass AMD um überhaupt wieder Fuß zu fassen, hunderttausende Prozessoren an Firmen wie HP mehr oder weniger verschenkt hat.
Als Lektüre sei hierzu der Artikel Intel's worst nightmare von Roger Parloff, einem Redakteur bei Fortune, empfohlen.
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