Im April 2004 sorgte eine Schlagzeile für Wirbel in der Welt des verteilten Rechnens: Die Universität Stanford verkündete damals, dass man an einer Software arbeite, mit der es möglich sei, bei den Berechnungen für Folding@Home auch die Grafikkarte mit einzubeziehen. Folding@Home rechnet hauptsächlich mit Gleitkommazahlen. Da in dieser Disziplin aktuelle Grafikkarten in Sachen Rechenleistung die aktuellen Prozessoren von AMD und INTEL ziemlich alt aussehen lassen und mit programmierbaren Shadern, PCIe, erhöhter Genauigkeit der Grafikchips und mit Speicher üppig ausgestatteten Grafikkarten inzwischen auch die technischen Voraussetzungen gegeben sind, erhofft man sich von diesem Schritt eine erhebliche Vergrößerung der für das Projekt zur Verfügung stehenden Rechenleistung. Zwischenzeitlich veröffentlichte Benchmark-Ergebnisse lesen sich auch vielversprechend.
Nachdem es um den Client immer mal wieder sehr ruhig war, ist es nun soweit. Die Projektleitung stellt heute den Client auf dem ATI Stream Computing Event in San Francisco der Presse vor, am Montag soll der öffentliche Beta-Test beginnen. Allerdings lassen sich vorerst nur aktuelle Grafikchips (ab R520) von ATI nutzen. Ob später auch NVIDIA-Karten bei der Erforschung von Alzheimer, Parkinson, Krebs und anderen Krankheiten helfen können, ist noch nicht bekannt.
Update: ATI hat inzwischen eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin heißt es u. a.:
"With support for ATI processors, Folding@home participants and disease researchers are tapping into the new capabilities offered by these advanced architectures, with a Radeon X1900 card performing scientific calculations at 20x to 40x the speed of traditional computer processors.(2) At that rate, using the processing power of one ATI Radeon X1900, three years worth of research can now be done in just one month.(3) The processing power of just 5,000 ATI processors is also enough to rival that of the existing 200,000 computers currently involved in the Folding@home project; and it is estimated that if a mere 10,000 computers were to each use an ATI processor to conduct folding research, that the Folding@home program would effectively perform faster than the fastest supercomputer in existence today, surpassing the 1 petaFLOP level.
[...]
(2). Based on Stanford University's testing that compares work unit processing on an Intel® Pentium® 4 2.8 GHz processor vs. similar processing being conducted on a Radeon X1900 XT.
(3). Using 40x speed-up as a metric, what used to take 3 years (1095 days), now takes less than one month (approximately 27 days)."
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