Bereits im Juli sorgten im Webblog der Mozilla-Chefin Mitchell Baker veröffentlichte Gedankenspiele für Aufregung, die Entwicklung des E-Mail Clients Thunderbird auszugliedern, da die Mozilla Foundation den Fokus eindeutig auf den Webbrowser Firefox richte und dies sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern werde. Viele Thunderbird-Anhänger befürchteten daher, dass Mozilla sich mit Thunderbird unnötigen Ballast entledigen wolle und die Zukunft des Programms gefährdet sei.
Gestern nun wurde bekannt gegeben, dass die Mozilla Foundation die Thunderbird-Entwicklung in eine neu gegründete eigenständige Tochtergesellschaft ausgliedern werde. Die Tochtergesellschaft erhält ein Startkapital von 3 Millionen US-Dollar, die Mozilla Foundation wurde bei Gründung seiner Zeit von AOL lediglich mit 2 Millionen US-Dollar ausgestattet. Dies soll die weitere Entwicklung und den Bestand der Marke Thunderbird sicherstellen. Vorstehen soll dem neuen Unternehmen David Ascher, derzeit CTO und Vice President Engineering bei ActiveState.
Gegenüber pressetext äußerte Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot, er könne sich für die weitere Entwicklung von Thunderbird die Integration von Instant-Messaging-, Kalender- oder VoIP-Funktionen vorstellen.
"Natürlich muss man sich anhand von Webmailplattformen wie Gmail die Frage stellen, was ein E-Mail-Client auf dem Desktop anbieten muss, um erfolgreich zu sein. Um als zentrale Applikation der persönlichen Kommunikation zu dienen, wird es wahrscheinlich zu wenig sein, das bestehende Programm einfach beizubehalten. Wir brauchen kreative Ideen und Innovationen"
"Das, was uns vorschwebt, ist definitiv mehr als nur den Status quo abzusichern. Wir wollen echte Neuerungen im Bereich E-Mail und Kommunikation vorantreiben"
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