Der kommende AMD Phenom X4 9950, über den wir bereits mehrfach berichtet haben, soll in den nächsten Wochen - auf jeden Fall noch im zweiten Quartal 2008 - erscheinen. Allerdings hat Fudzilla in einer Meldung neue Spekulationen über dessen Taktfrequenz in Umlauf gebracht. Demnach soll der Phenom X4 9950 nicht mit 2.6 GHz erscheinen, sondern mit 2.66 bzw. 2.67 GHz mittels Erhöhung des Referenztaktes auf 266 MHz. Wir halten diese Meldung in der Form für eine Ente.
Bei den AMD K8 und K10 Prozessoren wird der Kerntakt der CPU nicht auf Basis eines Busses (z.B. Frontside-Bus wie beim K7 oder Pentium 4, Core 2, etc.), sondern auf Basis eines unabhängigen Referenztaktes erzeugt. Hier werden keine Daten übertragen, es ist einfach nur eine Taktquelle, aus der sich über Teiler oder Multiplikatoren verschiedene andere Bauteile im System bedienen. Bei der K8/K10 Plattform beträgt dieser Referenztakt durch die Bank 200 MHz.
Fuzilla meldet nun, dass für den Phenom X4 9950 der Referenztakt auf 266 MHz erhöht werden soll, um durch einen Multiplikator von 10,0x auf eine Taktfrequenz von 2.66 GHz zu kommen. Dies würde bedeuten, dass sämtliche auf dem Markt befindlichen Mainboards außerhalb ihres spezifizierten Referenztakt arbeiten müssten. Im Gegensatz zu einer Infrastruktur mit Frontside-Bus wie etwa beim Intel Core 2 Quad ist von einer Erhöhung des Referenztaktes auch keine Durchsatzsteigerung von und zum Prozessor zu erwarten, da bei der K8/K10-Plattform der Prozessor auf einem dedizierten Port - dem HyperTransport-Link - mit der Infrastruktur kommuniziert und per integriertem Memory-Controller auf der "gegenüberliegenden" Seite direkt mit dem Speicherbus verbunden ist. Beide Anbindungen arbeiten unabhängig vom Referenztakt.
Theoretisch denkbar wäre, dass der Phenom X4 9950 mit 2.65 GHz erscheinen wird, denn der Phenom unterstützt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Athlon 64 Viertel-Multiplikatoren (wir berichteten). Aus einem Referenztakt von 200 MHz und einem Multiplikator von 13.25x ließe sich demnach ein Kerntakt von 2.65 GHz erzeugen. Möglicherweise wird AMD zu diesem "Trick" greifen, um dem letzten 65 nm Phenom etwas zusätzlich Beine zu machen. Dass der Referenztakt dabei angetastet wird, halten wir für ebenso undenkbar wie unsinnig.
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