Während sich der Sport leider immer häufiger mit EPO Doping-Affären auseinandersetzen muss, hat die IT-Branche nun einen waschechten EPU-Skandal. Vorausgegangen war dem eine Presseveranstaltung in Taiwan, auf der Mainboard-Hersteller Gigabyte gegenüber der versammelten Journalie verkündet haben soll, dass der EPU Stromsparchip des Konkurrenten ASUS, der auf einigen neueren Mainboards verwendet wird, nichts als Betrug ("Fake") sei (wir berichteten).
Selbstverständlich wehrte sich ASUS gegen diese Darstellung mittels einer gesonderten Mitteilung an die Presse. Inzwischen jedoch hat ASUS bekannt gegeben rechtlich gegen Gigabyte vorgehen zu wollen. Demnach habe man Gigabyte in Taiwan am 22. Mai nicht nur bei der Fair Trade Commission gemeldet, sondern gegen den Mittbewerber am Tag darauf Klage eingereicht. Man habe nichts gegen einen gesunden Wettbewerb, heißt es in der neuerlichen Mitteilung an die Presse, man wehre sich lediglich gegen Verleumdungen weit außerhalb des Bereichs fairen Wettbewerbs, heißt es da in der Pressemeldung. Weswegen ASUS den Spieß nicht umgedreht und die Wirksamkeit und Überlegenheit des EPU-Chips etwa gegenüber Gigabytes DES-Technologie nicht einfach öffentlich präsentiert hat und die Anschuldigungen seines Mitbewerbers damit nicht nur widerlegt, sondern diesen gar mit fairen Mitteln "gedemütigt" hätte - so wie es einige Leser in den Kommentaren der letzten News dazu als einzig geeigneten Konter vorgeschlagen hatten - bleibt an dieser Stelle offen. Stattdessen ist die IT-Branche nun um eine weitere Klage reicher.
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