Der aktuelle Intel Core i7 - das zeigen sowohl unsere eigenen, als auch die Messungen der Kollegen - hat eigentlich keinen wirklichen Gegner. Von einigen Ausnahmen bei der Software abgesehen, kann es selbst das kleinste Modell Core i7 920 (2,67 GHz) mit einem AMD Phenom II X4 Topmodell (3,2 GHz) aufnehmen. Entsprechend sind auch die Preise gesteckt, nur dass Intel eben noch schnellere Modelle wie den Core i7 975 Extreme (3,33 GHz) liefern kann, für die man sich allerdings fürstlich entlohnen lässt (ca. 900 EUR nur für die CPU). Oder anders formuliert: eigentlich ist der Intel Core i7 nicht der Gegner des AMD Phenom II X4, er schwebt derzeit noch irgendwo darüber.
Allerdings wird das nicht so bleiben, denn wie wir bereits vor Monaten berichtet haben, bekommt der AMD Phenom II einen direkten Gegner: den Intel Core i5 und wie nun auch bekannt wurde den Intel Core i3. Beide basieren auf der Kern-Architektur des Core i7, verzichten allerdings auf bestimmte Features, um die Plattform günstiger realisieren zu können. So bekommen die beiden kleineren Modelle im Gegensatz zum Core i7 keinen Triple-Channel Memory-Controller, sondern wie der AMD Phenom II nur einen Dual-Channel Memory-Controller. Zudem kommunizieren diese Modelle in Ermangelung von Multi-Sockel-Varianten nicht über QPI mit der Infrastruktur, sondern sparen sich diesen zusätzlichen Controller und setzen gleich auf PCI-Express. Das alles wirkt sich vor allem auf die Preise der Mainboards positiv aus. Als Sockel kommt der LGA1156 zum Einsatz.
Zudem werden die kleineren Versionen wahlweise auf verschiedene Features wie HyperThreading Technology (HTT; SMT) oder den Turbo-Modus verzichten, bei dem phasenweise einzelne Kerne übertaktet werden, wenn nicht alle gleichzeitig genutzt werden.
Bei der Bezeichnung wird es auch Überschneidungen geben. So soll es auch für den LGA1156-Sockel Core i7 Prozessoren geben, die dann allerdings nicht als Serie 900 laufen wie die für den LGA1366, sondern als Serie 800 und nur Dual-Channel Speicher unterstützen, dafür jedoch alle anderen Features des Core i7 (4 Kerne, HTT, Turbomode). Vom Core i5 und i3 soll es jedoch auch Varianten mit nur 2 Kernen geben. Triple-Core Prozessoren stehen allerdings im Gegensatz zu AMD derzeit offenbar nicht auf dem Plan.
Sinn hinter dieser Übung ist die Ablösung der aktuellen Core 2 Familie, die noch auf einer Infrastruktur mit Frontside-Bus basiert, sich aber nach wie vor großer Beliebtheit erfreut; nicht zuletzt deshalb, weil die Core i7 Plattform preislich noch keine Alternative darstellte. Man darf gespannt sein wie Intel die neue Plattform preislich positionieren wird. In jedem Fall dürfte der Ruf des AMD Phenom II, derzeit uneingeschränkter Preis-/Leistungskönig zu sein, arg auf die Probe gestellt werden.
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