Irgendwann einmal ist das beste einstige High-End System ein Fall für den Wertstoffhof. Die Entwicklung im Bereich Prozessoren, Speicher oder Mainboards geht so schnell voran, dass selbst die damaligen Top-Komponenten nach einigen Jahren nicht mehr den Mindestanforderungen genügen. Also ab auf den Wertstoffhof?
Nun, nicht unbedingt, denn es gibt durchaus Komponenten, die viel zu schade sind für den Shredder, entweder weil sie nicht oft gebaut wurden, oder weil sie auch heute noch als Neuware ordentlich Geld kosten.
Der Leser, der mit seiner Hardware an uns heran getreten ist, ist ein Planet 3DNow! Leser der ersten Stunde, hat unter anderem auch am 2003er nForce2 Config-Guide mit Leib und Seele beratend mitgewirkt - vermutlich auch deshalb hat er sich dann privat ein anderes Mainboard gekauft. Mit einem Blick auf die Komponenten ist klar, wieso er sie nicht einfach dem netten Herren auf dem Wertstoffhof überlassen möchte. Es geht um:
AMD Athlon XP 2800+ "Thoroughbred" Dieser Prozessor ist deshalb so außergewöhnlich, da er als "Thoroughbred" mit 256 KB Cache nicht oft gebaut wurde. Er ist ferner der mit 2250 MHz am höchsten getaktete, jemals offiziell von AMD auf dem Retail-Markt verkaufte K7-Prozessor ever! Spätere und in Massen ausgelieferte 2800+ Versionen basierten auf dem Barton-Kern, hatten 512 KB Cache und takteten nur noch mit 2083 MHz, bzw. waren Athlon 64 2800+ für den Sockel 754 und liefen nur noch mit 1800 MHz. Damals konnte AMD noch richtig Geld verlangen für seine Prozessoren. 400 EUR kostete dieses Schätzchen damals - theoretisch zumindest, denn praktisch war diese Version wie geschrieben so gut wie nicht zu bekommen.
Soyo KT400 Dragon Ultra Platinum Mainboard Zur damaligen Zeit war der NVIDIA nForce2 Chipsatz in aller Munde. Nur ganz wenige Hersteller trauten sich zu dieser Zeit an den VIA KT400 für den Enthusiasten-Markt. Die meisten VIA-Mainboards dieser Epoche waren auch deutlich unterlegen. Eine Ausnahme war das Soyo KT400 Dragon Ultra Platinum, denn was die damals aus dem KT400 herausholten, war bemerkenswert, was wir auch in unserem Review goutierten. Nicht umsonst betitelten wir den Test als "Soyo KT400 Dragon Ultra - der nForce2 Killer?" Damaliger Neupreis: 160 EUR.
3x 512 MB Samsung DDR-RAM Nichts besonderes, aber Marken-RAMs und auch heute - gegenüber DDR2-RAMs - noch ziemlich teuer.
Coolermaster Stacker Gehäuse Als Behausung für dieses System durfte es damals natürlich nur das feinste Gehäuse sein. Und so orderte er das seinerzeit nagelneue Coolermaster Stacker Gehäuse mit einem Window-Seitenteil. Allein das hat zu dieser Zeit über 200 EUR gekostet.
Nun, Pragmatiker zucken nur mit der Schulter und verweisen auf die günstigen Preise heutiger Low-End Hardware, die immer noch schneller ist, als die High-End Ausstattung von damals. Nostalgiker und AMD-Kenner mit Background jedoch erkennen hier die Schmankerl und es freut uns ungemein, dass der User bei der Veräußerung seiner Schätze für einen guten Zweck ausgerechnet an uns als Plattform gedacht hat. Da helfen wir natürlich gerne! Und wo, wenn nicht hier auf dem grünen Planeten, haben die Leser genügend Hintergrundwissen zu klassischer AMD-Hardware?
Der Deal ist ganz einfach: 50:50, also die Hälfte des Erlöses bekommt der aktuelle Besitzer der Hardware (wobei er auch den Versand trägt), die andere Hälfte kommt dem Roten Kreuz zu Gute, was wir persönlich in die Wege leiten werden.
Die Vorgehensweise ist simpel: platziert hier im Kommentare-Thread dieser News Eure Angebote. Das Angebot, das bis zum 14.09.2009 23:59 Uhr das höchste ist, erhält den Zuschlag. Viel Vergnügen beim bieten!
Nachtrag: Weil der Wunsch in den Kommentaren zur Sprache kam: nach Rücksprache mit dem Besitzer können wir vermelden, dass er auf Wunsch auch Grafikkarte, Netzteil und die optischen Laufwerke mit dazu legt. Die sind zwar keine Raritäten, funktionieren aber einwandfrei. Warum sie also wegwerfen, wenn hier Nachfrage besteht?
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