Mainboard-Hersteller haben einen schweren Stand, müssen Sie doch zwei Kundengruppen bedienen, die sich normalerweise nicht
unter einen Hut bekommen lassen. Auf der einen Seite das OEM-Klientel. Hier ist vor allem gefragt, daß das Board unauffällig und
gelassen seinem Dienst nachgeht. Allüren bezüglich diverser 08/15 Speicherbausteine sind absolut tabu! Um dies zu erreichen dürfen
die Hersteller den Chipsatz selbstredend nicht bis zum letzten ausquetschen, Leistung bleibt auf der Strecke. Das wiederum sehen
die Retailkunden, die teures RAM gekauft und sich Höchstleistungen von ihrer Maschine versprochen haben, gar nicht gerne. Wie gesagt:
ein Zielkonflikt, aus dem es normalerweise kein Entrinnen gibt.
Soyo dagegen hat nun versucht aus diesem Teufelskreis auszubrechen und bietet zwei verschiedene BIOS-Versionen für ihr KT-400 Dragon Ultra
"Platinum" an. Ausgeliefert wird das Board mit der braven, zivilen BIOS-Version, um auch dem OEM-Markt (wo das Board ob seiner Optik
vermutlich nur eine untergeordnete Rolle spielt) oder bei Kunden mit weniger hochwertigen Komponenten keinen Ärger zu machen. Zusätzlich
jedoch bietet Soyo ganz offiziell und für jedermann zum Downloaden ein Performance-BIOS an, mit dessen Hilfe der Anwender den VIA KT400
Chipsatz bis an seine Grenzen ausquetschen kann. Dabei geht es weniger um Overclocking, als vielmehr um Speicher- und S2K-Timings. Ob diese
Strategie in der Praxis aufgeht und was vor allem unsere umfangreichen Stabilitätstests zu diesem Thema sagen haben, haben wir in diesem
Review zu ergründen versucht. Viel Spaß beim Lesen...
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