AMD hat heute seine Pläne bezüglich der eigenen Umsetzung des Turbo-Features konkretisiert. Im wesentlichen bestätigen die neuen Folien die bisherigen Spekulationen. Mit dem vom Marketing offiziell als "Turbo CORE" bezeichneten Feature lassen sich bis zu 3 Kerne gleichzeitig übertakten, um so die Performance zu erhöhen, wenn nur wenige Threads parallel ausgeführt werden. Das Übertakten erfolgt dabei automatisch, wobei die Steuerung durch die Hardware völlig unabhängig von der Software erfolgt, also auch unsichtbar für das Betriebssystem. Dabei soll Jederzeit die Einhaltung der TDP-Grenze von 125 bzw. 95 Watt garantiert sein, wie dies von AMD gewährleistet wird, bleibt weiterhin unklar. Verlässt man sich hier also ausschließlich auf das Binning oder existiert eine bestimmte Funktionseinheit zur Überwachung auf dem Thuban-Die?
Wenn mindestens die Hälfte aller Kerne im Idle ist und damit auf 800 MHz heruntergetaktet, können bei den Sechskernprozessoren (Thuban) maximal drei und bei den Quadcore (Zosma) maximal zwei Kerne in den "Boost P-state" schalten. Dazu wird für alle Kerne gleichermaßen die Spannung erhöht. Die Kerne im "Boost P-state" laufen mit 500 MHz, für Modelle mit einer 5 an der letzten Stelle im Nummernschema, oder 400 MHz, für Modelle mit einer 0 an der letzten Stelle, über dem Standardtakt. Eine feinere Abstufung ist im derzeitigen Ausbau des Features nicht vorgesehen. Damit der Turbo nicht durch die Umverteilung der Threads auf die einzelnen Kerne verpufft, will AMD ebenfalls die P-state Wechsel weiter beschleunigt haben. Hieran wurde auch schon im Zusammenhang mit dem hardwareseitig kontrollierten C1e beim C3 Stepping der K10 gearbeitet. Im Gegensatz zu den Nehalem und Westmere Prozessoren von Intel können beim Thuban die einzelnen Kerne aber nicht völlig von der Spannungsversorgung getrennt werden. Dieses Feature wurde bereits für den Llano angekündigt.
Für die vielen Besitzer von AM2+ Mainboards kann auch beim Turbo grünes Licht gegeben werden, denn auch auf dem alten Sockel soll "Turbo CORE" funktionieren. Einzige Voraussetzung ist ein BIOS-Update, mit dem der Thuban bzw. Zosma unterstützt wird.
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