Anfang der Woche berichteten wir ausführlich über den völlig überraschenden Rücktritt des AMD-CEO Dirk Meyer. Zwar hatte Meyer AMD weitestgehend unversehrt durch die Krise geführt, mit der Entwicklung der APUs und der Ausgliederung von GLOBALFOUNDRIES entscheidende strategische Schritte verantwortet, die AMD das Überleben sicherten, dennoch wurde als Grund kolportiert, dass der Aufsichtsrat unzufrieden gewesen sei mit der Leistung; sprich: zu wenig Gewinn trotz guter Produkte.
Quelle: finanztreff.de
Normalerweise reagiert die Börse auf den Rücktritt oder Rausschmiss eines CEO mit dem Hintergrund, dass der neue für höhere Gewinne sorgen soll, mit einem deutlichen Kursanstieg, zumindest kurzfristig. Anders bei AMD. Nachdem sich der Kurs in den letzten Wochen sukzessive der 7 EUR Marke genähert hatte und die Marke kurzzeitig sogar übersprungen hatte, ist die Aktie im Laufe dieser Woche nach Bekanntwerden des Rücktritts wieder auf 6,15 EUR gefallen. Das ist immerhin ein Absturz um 12%, und das obwohl es erst am 11.01. eine weitere Buy-Empfehlung der Analysten der Citigroup Bank gegeben hatte. Analysten der Credit Suisse stuften AMD nach Bekanntwerden des Meyer-Rücktritts nur noch neutral ein. Selbst die Intel-Gewinnsteigerung von 50 Prozent, was traditionell meist auch zu einem Kursanstieg der gesamten Branche - auch des Konkurrenten AMD - führt, konnte dieses Mal am AMD-Kurs nichts ausrichten. Die Kurve zeigt nach wie vor nach unten. Möglicherweise wartet die Börse auf ein Zeichen, auf einen neuen starken Mann an der Unternehmensspitze von AMD, der auch unbequeme Entscheidungen treffen kann. So schwächelt AMD nach wie vor im mobilen Sektor und trotz der neuen 12-Kern Prozessoren konnte AMD auch im ehemals dank des ersten Opterons so starken Server-Markt nie wieder an die Erfolge von damals anknüpfen.
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